Schwierigkeiten bei der Jobsuche
Nach dem Abschluss wird Yoko bewusst, dass sie die Arbeit mit Menschen der reinen Wissenschaft vorzieht. Doch bei der Suche nach einer passenden Stelle tun sich Schwierigkeiten auf. „Viele konnten mit meinem Studiengang nichts anfangen oder haben ihn falsch verstanden“, erinnert sich Yoko. „Das Studium war zwar wissenschaftlich, aber eben auch sehr praxisorientiert. Ich habe währenddessen bereits Praktika absolviert, in stationären Einrichtungen Kurse angeboten und mit Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gearbeitet. Aber diese Kenntnisse kamen bei potenziellen Arbeitgebern leider nicht an.“
Über eine Bekannte findet Yoko, die während des Studiums schon nebenher in Jungendzentren gearbeitet hat, schließlich eine Stelle in der Sozialarbeit. Als Streetworkerin sucht sie öffentliche Plätze auf, tritt in Kontakt mit Jugendlichen, baut eine Vertrauensbasis zu ihnen auf und begleitet sie in unterschiedlichen Lebenslagen. Ein wichtiger Teil dieser Arbeit sind Einzelgespräche, in denen Yoko gemeinsam mit dem oder der Jugendlichen nach Lösungsmöglichkeiten sucht.
„Die Arbeit ist sehr intensiv und nimmt großen Raum ein“, erzählt Yoko, die zum Ausgleich viel Sport treibt. „Aber die Beratungsgespräche mit Menschen und ihre Begleitung machen mir unglaublich Spaß. Vor allem, wenn schließlich Erfolge zu sehen sind.“
Lust auf mehr
Ihre Arbeit begeistert sie so sehr, dass sie tiefer in die Materie eindringen will. „Es gibt so viel Bedarf an Unterstützung und Beratung“, weiß Yoko. „Ich wollte darin mehr Sicherheit gewinnen, auch darin, wie ich mit sensiblen Symptomen von beispielweise Depressionen umgehen kann.“
Yoko spielt mit dem Gedanken, ein Fernstudium in Psychologie zu absolvieren. Auf der Suche nach einer passenden Möglichkeit stößt sie bei der SGD auf den Fernlehrgang „Psychologische/r Berater/in – Personal Coach“. „Das hat mich sehr angesprochen“, sagt Yoko. „Ich sehe mich eher als Lebensberaterin, auch in meinem jetzigen Job, wenn ich Jugendliche auf Lösungswege bringe. Außerdem ist sportliches Training auch eine Form von Coaching, und das begleitet mich auch schon sehr, sehr lange.“
Mehr Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt
Und es gibt noch einen weiteren Grund, auf das Universitätsstudium noch ein Fernstudium draufzusetzen: Yoko will sich ein zweites berufliches Standbein aufbauen. „Mein Studium wird für Tätigkeiten im sozialen Bereich nicht anerkannt, und so muss ich mich ständig verteidigen und beweisen, dass ich dennoch die nötigen Fähigkeiten habe“, erzählt Yoko. „Hinzu kommt noch: Bei Bewerbungen für Stellen im sozialen Bereich kann mein Abschluss noch so gut sein – wenn es kein Abschluss in sozialer Arbeit oder Ähnlichem ist, wird es für Arbeitgeber auch rechtlich problematisch. Das macht meine berufliche Zukunft sehr ungewiss.“
Als Yoko dann die Möglichkeit sieht, sich bei der SGD auf ein Stipendium zu bewerben, meldet sie sich an – und ist überrascht, als sie es tatsächlich gewinnt. „Ich war mir ja nicht sicher, dass es wirklich klappt, und konnte es erst glauben, als die Hefte ankamen“, erzählt sie lachend.
Flexibel und gemeinsam
Mittlerweile ist sie im achten Studienmonat und hat einen guten Rhythmus gefunden, Vollzeitjob und Fernstudium zu verbinden. „Dass ich mir die Lernzeit frei einteilen kann, ist einfach genial“, freut sich Yoko. „Ich bin außerdem so gestrickt, dass ich es als Zeitverschwendung empfinde, wenn ich lange warten muss. Aber da ich die Lernmaterialien immer dabei habe, kann ich zum Beispiel auch auf der Arbeit lernen, wenn mal eine Stunde Leerlauf ist. Das tut mir einfach gut.“
Egal wie unstrukturiert der Alltag manchmal ist – dank der Flexibilität des Fernstudiengangs kann Yoko das Lernen gut darin integrieren. Was ihr auch gefällt, ist das Miteinander auf dem SGD-OnlineCampus. „Man sieht, wer online ist, auch die Studierenden der anderen Fächer“, berichtet die 30-Jährige. „Dadurch wurde mir erst bewusst, wie vielfältig man sich weiterbilden kann.“
Neue Perspektiven, neue Ziele
Im Laufe der Zeit kristallisiert sich sogar ein neues Ziel heraus: Yoko will sich langfristig selbstständig machen. Als der Gedanke aufkommt, steht passenderweise ein neues Modul zum Aufbau der Selbstständigkeit auf dem Programm. „Das war genial und hat so gut zu meiner eigenen Entwicklung gepasst“, freut sich Yoko. „Man fühlt sich nicht so verloren, da man dabei durch die einzelnen Schritte geleitet wird und sich mit Fragen beschäftigt, auf die man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre. Das gibt enorm Sicherheit und Stabilität.“
Aktuell baut Yoko ihre eigene Website auf und ist froh, ihre Selbstständigkeit parallel zum Job vorantreiben zu können. „Erst einmal weiterzuarbeiten und sich im Hintergrund sein neues Standbein aufzubauen, ist eine wirklich gute Lösung“, so Yoko. „Auch wenn mir meine jetzige Arbeit sehr viel Spaß macht – ich bin jetzt richtig heiß darauf, mich selbstständig zu machen.“