- Die deutsche Wirtschaft will den Verbrauch von Einwegkunststoffen reduzieren
- Funktionierende Kunststoffkreisläufe sind nach wie vor die Ausnahme
Die Studie macht deutlich, wo die deutsche Wirtschaft beim nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen steht: Dabei zeigt sich, dass Wunsch und Wirklichkeit auseinanderfallen. Denn trotz aller Bemühungen um weniger Einwegplastik werden Kunststoffabfälle in Deutschland noch immer größtenteils energetisch genutzt, also verbrannt. Die Geschäftsmodelle sind nach wie vor weitgehend linear („kaufen, nutzen, wegwerfen“) und die Recyclingquoten stagnieren seit Jahren.
Produktdesign ist Schlüssel zur Kreislauffähigkeit
Bei den Unternehmen muss sich vor allem noch stärker durchsetzen, dass Kreislauffähigkeit bereits bei der Produktgestaltung beginnt. Wenn Kunststoffkomponenten und -verpackungen von Anfang an für das spätere Recycling entworfen werden, reduziert dies den Anteil des Plastikmülls, der nur energetisch genutzt werden kann.
Laut der Umfrage achten aktuell 35 Prozent darauf, dass sich Kunststoffe leicht trennen lassen, und 34 Prozent setzen auf Mehrfachnutzung bestimmter Kunststoffkomponenten. Doch insgesamt bleibt das Prinzip „Sustainability by Design“ noch eine Randerscheinung. „Als Hersteller besteht unsere Herausforderung darin, den Einsatz von recycelten und wiederverwertbaren Materialien im Einklang mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu erhöhen," kommentiert Sofiane Bekkal, die bei Schneider Electric in der Division Home & Distribution als Sustainability Leader für das Thema verantwortlich ist.
Die Mehrheit der Unternehmen sieht wirtschaftliche Chancen
Die gute Nachricht: Rund 55 Prozent der befragten Unternehmen erkennen im nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen ein Geschäftspotenzial. Dies gilt insbesondere für das produzierende Gewerbe, wo sogar über zwei Drittel der Unternehmen hier zumindest tendenziell Chancen sehen.
Auf dem Weg zu geschlossenen Kunststoff-Werkstoffkreisläufen identifizieren die Befragten vor allem drei Hindernisse: Fehlende Recycling-Infrastrukturen, unzureichende Zahlungsbereitschaft der Kunden/Kundinnen und mangelnde Transparenz entlang der Lieferketten.
Kooperation ist notwendig, um Hindernisse zu beseitigen
Die Transformation hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft erfordert eine enge Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette – von der Rohstoffproduktion über die kunststoffverarbeitende Industrie bis hin zum Handel, den Endkunden/Endkundinnen und der Abfallwirtschaft.
Dies unterstreicht auch Jessica Bethune, Vice President Industrial & Process Automation in der DACHRegion: „Schneider Electric liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Daher suchen wir kontinuierlich neue Wege, um es in unserem eigenen Alltag, aber auch in dem unserer Kunden/Kundinnen und Partner:innen zu verwurzeln. Wir freuen uns, die Erkenntnisse der vorliegenden Studie zu teilen und damit möglichst viele zur Mitarbeit zu bewegen. Denn diese Herausforderung können wir nur gemeinsam meistern!“
Die Studie „Sustainable Plastics“ können Sie hier kostenlos herunterladen.