Ob familienintern oder extern – wer die Zukunft eines mittelständischen Unternehmens sichern möchte, sollte frühzeitig handeln. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie eine gute Unternehmensnachfolgeplanung aussieht und mit welchen Schritten Sie Ihre Firma zukunftssicher aufstellen.
1. Frühzeitig planen heißt: Optionen schaffen
Die Planung für Geschäftskontinuität in KMU beginnt nicht erst mit dem Renteneintritt. Idealerweise wird eine Nachfolge schon 5–10 Jahre vor dem geplanten Ausstieg vorbereitet. Denn: Je früher Sie sich mit der Unternehmensnachfolge befassen, desto größer ist der Gestaltungsspielraum.
Eine frühzeitige Planung hilft bei:
- der Auswahl und Qualifizierung geeigneter Nachfolger,
- einer geordneten Übergabe von Wissen und Verantwortung (Software-Architektur!!) und
- steuerlicher und rechtlicher Optimierung.
Die Nachfolge muss zum Unternehmen passen – insbesondere bei Familienunternehmen, wo emotionale Bindungen und Tradition eine große Rolle spielen.
Wir haben bei der NTR sehr gute Erfahrungen gesammelt, wenn wir zuhören und bei Nachfolgeszenarien nicht einfach nur: „Ober schlägt Unter“ spielen.
Typische Modelle der Nachfolgeplanung für KMU:
- Familieninterne Nachfolge: klassisch, aber nicht immer konfliktfrei – erfordert eine klare Rollenverteilung und langfristige Vorbereitung.
- Management Buy-Out/Buy-In: langjährige Mitarbeiter oder externe Führungskräfte übernehmen den Betrieb – diese Variante ist besonders geeignet für Kleinunternehmen mit stabilen Strukturen.
- Verkauf an Dritte oder Investoren: Wenn intern keine Lösung gefunden wird, kann ein geplanter Verkauf mit professioneller Unterstützung ein guter Weg sein.
3. Führungswechsel in KMU als Chance begreifen
Ein gut vorbereiteter Führungswechsel kann eine echte Chance sein: für Modernisierung, neue Ideen und strukturelle Weiterentwicklung.
Entscheidend ist:
- frühzeitige Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden (ultrawichtig, um den Abgang von Wissen zu vermeiden – meist schlägt die Konkurrenz genau hier zu),
- eine ausführliche Einarbeitung des Nachfolgers in die bestehenden Führungs-, Finanz- und Prozessstrukturen und
- Übergangsphasen, in denen der ausscheidende Unternehmer beratend zur Seite steht.
In Kleinunternehmen hängt viel Know-how an Einzelpersonen. Eine durchdachte Unternehmensnachfolgeplanung beinhaltet deshalb immer auch den gezielten Wissenstransfer inklusive:
- der Dokumentation wichtiger Prozesse (SOFTWARE!!!),
- Schulung und Mentoring des Nachfolgers und
- der Übergabe zentraler Netzwerke (z. B. Kunden, Lieferanten, Banken).
Die Regelung der Nachfolge bringt viele rechtliche und steuerliche Fragen mit sich – von der Unternehmensbewertung über Gesellschaftsverträge bis zu Erbschaftsregelungen.
Hier lohnt sich die Einbindung von Steuerberatern, Rechtsanwälten und Nachfolgeberatern.
Tipp: Förderprogramme wie „go-digital“ oder Beratungsangebote von Kammern unterstützen KMU gezielt bei der Nachfolgeplanung
Fazit: Kleine Unternehmen zukunftssicher machen heißt heute handeln
Eine gelungene Nachfolgeplanung ist keine Nebensache – sie ist ein entscheidender Teil der Unternehmensstrategie von KMU. Ob Nachfolgestrategien für Familienunternehmen oder externe Lösungen: Wer früh beginnt, sorgt für Stabilität, Vertrauen und nachhaltigen Erfolg.