Rhyolith ist ein vulkanisches Ergussgestein, das aus besonders kieselsäurereichem Magma entsteht und von der chemischen Zusammensetzung her dem Granit gleicht. Bekannt ist auch der veraltete Name Quarzporphyr. Kühlt diese Lava schnell ab, bildet sich schwarzes vulkanisches Glas – Obsidian. Genau dieses Material hat es aus der Natur in die digitale Popkultur des Computergames Minecraft geschafft. Doch Rhyolith kann weit mehr als nur Spielwelten prägen.
Man findet Rhyolithe vor allem in Gegenden mit besonders dicker Erdkruste, z. B. in vulkanisch geprägten Gebirgen wie den Anden oder den Rocky Mountains sowie auf Vulkaninseln wie Island oder den Liparischen Inseln, die als Namenspaten für eine weitere Bezeichnung für den Rhyolith stehen (Liparit). In Deutschland kommt Rhyolith in den paläozoischen Gebirgen vor, z. B. im Harz, Odenwald, Thüringer Wald, in Sachsen oder auch im Saar-Nahe-Becken.
Die sehr zähflüssige Rhyolith-Lava führt bei Vulkanausbrüchen zur Verstopfung der Vulkanschlote und bei hohem Gasdruck zu extrem gefährlichen explosiven Eruptionen. Charakteristisch sind die daraus resultierenden Glutwolken, die u. a. zur Zerstörung Pompejis führten.
Rhyolith kann aufgrund seiner attraktiven rötlichen Färbung zur Fassadengestaltung sowie als Straßenpflaster oder als Mauerstein eingesetzt werden. Ein bekannter deutscher Naturwerkstein aus Rhyolith dürfte der Löbejüner Porphyr aus dem Raum Halle, Saale, sein. Beispielsweise ziert er eine Treppenanlage im Hof der Wartburg, Säulen im Magdeburger Dom und die Außenfassaden moderner Gebäude.
Darüber hinaus kann Rhyolith zu Splitt für den Einsatz in Asphalt und Beton verarbeitet werden und ist als „Schneeflocken-Obsidian“ ein hübscher Schmuckstein.
„Vom virtuellen Obsidianblock zur realen Vulkanlandschaft: Rhyolith zeigt eindrucksvoll, wie spannend, relevant und allgegenwärtig Geowissenschaften sind“, so der BDG.