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Stimmung im Handwerk verbessert

Traublinger: „Brauchen Steuerpolitik mit Sinn und Verstand“

(PresseBox) (München, )
„Aus dem geborgten Aufschwung muss in diesem Jahr ein selbst tragender werden. Noch ist die Gefahr einer neuen Rezession nicht gebannt. Doch dank des robusten Konsumverhaltens und der staatlichen Hilfspakete ist die Stimmung im bayerischen Handwerk momentan ganz gut“, erklärte Heinrich Traublinger, MdL a. D., Präsident des Bayerischen Handwerks-tages (BHT), bei der Vorstellung der neuesten Konjunkturzahlen in Mün-chen.

Im 4. Quartal 2009 empfanden 75 Prozent der Handwerksbetriebe in Bayern die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Stimmung damit um vier Punkte. Die Kapazi-tätsauslastung kletterte im 4. Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um einen Punkt auf 75 Prozent. Die Auftragsreserven nahmen im gleichen Zeitraum geringfügig um 0,3 Wochen auf 5,2 Wochen zu. Für das Gesamtjahr 2009 steht ein geschätzter Umsatz von ca. 88,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem nominalen Rückgang von vier Prozent gegenüber 2008.

Im Jahresdurchschnitt sank die Beschäftigung in den bayerischen Hand-werksbetrieben nach einer ersten Schätzung um 1,2 Prozent auf 854.000. Dagegen nahm die Zahl der Betriebe zu. Insgesamt waren Ende 2009 über 190.000 Unternehmen in die Handwerksrollen der Kammern eingetragen, 1,9 Prozent mehr als noch vor Jahresfrist. Bei der Investitionstätigkeit forderte die Wirtschaftskrise ihren Tribut: im Gesamtjahr 2009 wurden rund 2,5 Mrd. Euro investiert, 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Für die nächsten Monate erwarten immerhin 67 Prozent der bayerischen Handwerksbetriebe gute bzw. befriedigende Geschäfte, acht Punkte mehr als vor Jahresfrist. Für dieses Jahr wird mit durchschnittlich 845.000 Beschäftigten im Handwerk gerechnet. Dies wäre ein Prozent weniger als 2009. Die Umsätze im bayerischen Handwerk dürften 2010 um ein Prozent auf ca. 89,3 Mrd. Euro ansteigen.

„Eine Voraussetzung, damit sich die Handwerkskonjunktur in diesem Jahr wieder fängt, ist eine Steuer- und Finanzpolitik mit Sinn und Verstand. So richtig und wichtig eine solide Haushaltsführung und auch das kritische Hinterfragen von Ausgaben sind, kann ich nur davor warnen, zum Rotstift zu greifen und Steuervergünstigungen ohne Maß und Ziel zu streichen“, betonte BHT-Präsident Traublinger. So habe sich etwa der Steuerbonus für Handwerksleistungen in den letzten Jahren als wahrer Wachstumsmultipli-kator erwiesen. Traublinger: „Er wirkt doppelt positiv: einerseits wird die Nachfrage nach Handwerkerleistungen angeregt, andererseits die Schwarzarbeit wirkungsvoll bekämpft. Daher sollte über eine Erhöhung des Steuerbonus nachgedacht werden. Ein weiterer Vorschlag des Handwerks ist, Steuerboni, die in einem Jahr nicht ausgeschöpft wurden, ins Folgejahr mitnehmen zu dürfen.“

Die Debatte um das Für und Wider von Steuerentlastungen werde aus Sicht des Handwerks gesamt- und gesellschaftspolitisch kontraproduktiv geführt, sagte der BHT-Präsident. „Wir brauchen Steuerentlastungen und wir brauchen eine grundlegende Reform der Einkommensteuer! Und beides geht auch ohne finanzpolitisches Harakiri. Konsolidierung und Steuerreform sind kein Widerspruch.“ Vor einer Erhöhung der Lohnzusatzkosten warnt das Handwerk dagegen: „Angesichts des zu befürchtenden Anstiegs der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr müssen die Lohnzusatzkosten eher gesenkt als erhöht werden. Um Arbeitsplätze zu erhalten, braucht der Binnenmarkt dringend Auftrieb. Höhere Arbeitskosten bewirken aber das genaue Gegenteil“, erklärte Traublinger.

Unverständlich sei, warum die bayerische Staatsregierung das Landesent-wicklungsprogramm (LEP) unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung ohne Not aufs Spiel setzen und notwendige Regelungen abschaffen wolle. „Wir brauchen nicht an jedem Dorfrand einen Discounter und nicht an jeder Autobahnausfahrt ein Factory Outlet Center. Durch die Ansiedelung von Großhandelsprojekten trägt die Politik entscheidend dazu bei, dass die Zahl kleiner Betriebe insbesondere des Lebensmittelhandwerks dramatisch abnimmt. Damit ist eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung in länd-lichen Gebieten nicht mehr gewährleistet“, kritisierte der BHT-Präsident.

Abschließend verwies Traublinger auf die Nachwuchskampagne Macher gesucht! des bayerischen Handwerks. Bis zum 31. Mai 2010 können sich Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren auf der Internetseite www.lehrlinge-fuer-bayern.de für die bayernweiten Castings anmelden und über die Karrierechancen im Handwerk informieren.

Unter folgendem Link http://www.hwk-muenchen.de/... ist ein sendefertiger Radiobeitrag abrufbar.
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