„Das Gesamtpakt, das junge Leute mit einer Ausbildung und entsprechenden Weiterbildungen im Handwerk erhalten, ist genauso attraktiv wie ein Hochschulstudium“, betont Schlagbauer. Die IW-Untersuchung hatte ergeben, dass beruflich Qualifizierte im späteren Berufsleben hinsichtlich Personalverantwortung, Entwicklungschancen und Bezahlung auf Augenhöhe mit Kollegen rangieren, die den akademischen Weg gegangen sind. Der BHT-Präsident: „Die belegte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung muss jetzt noch stärker in die Öffentlichkeit.“ Hierbei sieht Schlagbauer neben den Wirtschaftsorganisationen auch Politiker, Lehrer und Berufsberater in der Pflicht: „Es kann nicht sein, dass es z.B. bei einem Abiturienten heißt: Studium und sonst nichts.“
Zumal der Weg über die Hochschule nicht zwangsläufig zufriedener macht: Die Universität Maastricht hatte gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Studierende befragt und festgestellt, dass jeder dritte Student in Deutschland am erfolgreichen Abschluss seines Studiums zweifelt. Fast 30 Prozent dieser „Zweifler“ könnten sich als Alternative eine duale Ausbildung vorstellen.