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Demographische Entwicklung wird zum Schlüsselproblem

Semper: „Lehrlings- statt Lehrstellenlücke“

(PresseBox) (München, )
„Die demographische Entwicklung ist dabei, sich zum Schlüsselproblem für Deutschland zu entwickeln. Auch das Handwerk wäre durch eine Veränderung der Kundenstruktur und ein geringeres Angebot an Arbeitskräften massiv davon betroffen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Dr. Lothar Semper, anlässlich der Jahresmitgliederversammlung am 21. Oktober in Straubing. Wenn sich beispielsweise der Anteil der 19 bis 60-jährigen von heute 57 auf unter 51 Prozent im Jahr 2028 verringert, stehen bayernweit knapp 700.000 Arbeitskräfte weniger zur Verfügung. Semper: „Dem bayerischen Handwerk würden damit 2028 gemessen an heutigen Verhältnissen über 80.000 Fachkräfte fehlen.“ Dieser Trend wird sich noch verstärken: laut der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung reduziert sich die Zahl der Deutschen im Erwerbsalter je nach Zuwanderung bis 2060 um 27 bis 34 Prozent. Im ungünstigsten Fall würde Deutschland damit in den nächsten 50 Jahren rund 17 Millionen potentielle Arbeitskräfte verlieren.

Am Ausbildungsmarkt setzen die negativen Auswirkungen der demographischen Entwicklung sogar noch früher ein. Der Rückgang der Zahl der Schulabgänger zeigt dies bereits und wird sich weiter beschleunigen. „Das bayerische Handwerk muss frühzeitig geeignete Strategien entwickeln, damit der Lehrling sich nicht zum kostbaren, aber seltenen Sammlerstück entwickelt“, betonte der BHT-Hauptgeschäftsführer. Zum 30. September wurden im bayerischen Handwerk zwar über 26.400 neu abgeschlossene Lehrverträge registriert – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 3,7 Prozent. „Trotz dieser erfreulichen Zahlen können wir aber nicht zufrieden sein, denn nach wie vor bleiben viele Lehrstellen im bayerischen Handwerk unbesetzt. Geeignete Lehrlinge sind oftmals nicht mehr zu bekommen“, berichtete Semper. Die offizielle Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit wies Ende August in Bayern 1,26 unbesetzte Ausbildungsstellen je unversorgten Bewerber auf. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 1,02. Der BHT-Hauptgeschäftsführer: „Es ist offensichtlich: wir haben schon längst keine Lehrstellenlücke mehr, wir haben eine Lehrlingslücke!“

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Nachwuchsakquise immer mehr an Bedeutung. Das bayerische Handwerk hat dies frühzeitig erkannt und mit der Nachwuchskampagne Macher gesucht! 2010 bereits zum dritten Mal für großes Medienecho und Werbung für das Handwerk gesorgt. In seiner Mitgliederversammlung hat der BHT die Fortsetzung von Macher gesucht! für 2011 beschlossen. Zudem ist eine engere Verzahnung mit der Imagekampagne des deutschen Handwerks geplant, die Anfang des Jahres gestartet ist. Außerdem sollen bei der Nachwuchsgewinnung verstärkt Jugendliche mit Migrationshintergrund angesprochen werden. Das Potenzial ist groß, im Jahr 2008 lag die Ausbildungsbeteiligungsquote junger Ausländer mit 32,2 deutlich unter der Quote junger Deutscher mit 68,2 Prozent.

Zur Sicherung der Nachwuchsversorgung hat der Bayerische Handwerkstag eine Entschließung verabschiedet, in der für alle Kinder verpflichtende Sprachstandserhebungen rechtzeitig vor der Einschulung und der Ausbau von Sprachkursen an Schulen angeregt werden. „Wir unterstützen die Umwandlung der Hauptschule zur Mittelschule, fordern jedoch gleichzeitig den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems und eine stärkere Beteiligung an Maßnahmen zur Förderung der Berufsorientierung“, sagte Semper. Außerdem sind aus Sicht des bayerischen Handwerks eine stärkere Ausrichtung der Realschule zur Berufsorientierung sowie eine Sicherung des hohen fachlichen Niveaus des Berufsschulunterrichts trotz rückläufiger Berufsschülerzahlen erforderlich. Fachklassen sollten daher der Regelfall sein.
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