CSRD, ESRS und VSME: Das sind nicht zufällige Ergebnisse am Boden einer Buchstabensuppe, sondern Abkürzungen, die jedem Nachhaltigkeitsmanager geläufig sind. Diese drei Abkürzungen sind nicht weniger als die Grundlage für die Nachhaltigkeit(sberichterstattung) in Unternehmen. „Das hört sich komplex an. Und in der Tat ist das keine Sache, die man so einfach Mal nebenher erledigen kann“, ordnet Goldy Raimann, Gruppenleiterin Nachhaltigkeit bei der ASEW, die Bedeutung des Themas ein. „Doch natürlich lässt sich auch Komplexität höchsten Grades reduzieren, nämlich durch Aufteilung in kleinere Pakete!“ Hier setzte vor mittlerweile gut einem Jahr auch die ASEW an: Beim ersten Schritt eines jeden Nachhaltigkeitsberichts, der sogenannten Doppelten Wesentlichkeitsanalyse.
Ergebnis der ASEW-Arbeit, die in enger Kooperation mit dem Beratungsunternehmen plant values GbR erfolgte, ist ein Leitfaden, der es Stadtwerke-Mitarbeitern ermöglicht, Schritt für Schritt den Weg zu gehen, um eine Doppelte Wesentlichkeitsanalyse für das eigene Unternehmen zu erstellen. „Hierbei befassen sich Unternehmen sowohl mit den Auswirkungen des eigenen Geschäftsbetriebs auf die Gesellschaft und die Umwelt als auch den Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen – deshalb das Vorwort-Attribut ‚Doppelte‘. Unser fünfteiliger Leitfaden ist dabei so angelegt, dass er Schritt für Schritt durch das Verfahren durchleitet, von der Definition der Stakeholder und Wertschöpfungsketten, den Bewertungskriterien bis hin zur Festlegung der relevanten Nachhaltigkeitsthemen.“
Dass das Raster der europäischen Standards zugrunde gelegt wurde, war kein Zufall, sondern bewusste Entscheidung. Denn die Orientierung an diesen Erfordernissen von Beginn an erleichtert am Ende die ggf. folgende Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts. „Der Impuls für uns, diese Handreichung zu erstellen, war letztlich eine interessante Beobachtung“, so Raimann weiter. „Nach einer gewissen Zeit waren viele Handreichungen zur Umsetzung zu finden, aber keine wirklichen praktischen Umsetzungshilfen. Hier wollten wir gerade für unsere Mitglieder, sehr oft kleine und mittlere Unternehmen, die die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr bewusst für Projekte einplanen müssen, Abhilfe schaffen.“
Der besondere Vorteil des ASEW-Ansatzes ist, dass die Wesentlichkeitsanalyse direkt klare Leitplanken definiert, anhand derer im Anschluss auch eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt werden kann. Denn nach wie vor bleibt bei vielen Wesentlichkeitsanalysen unklar, wie aus den Ergebnissen konkrete Maßnahmen entwickelt werden können und welche davon tatsächlich sinnvoll sind.
Dies rührt nicht unwesentlich aus der Ausarbeitungsphase des Leitfadens. Dazu initiierte die ASEW zwei Projektgruppen, an denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von schließlich 60 Stadtwerken beteiligten. Im Ergebnis führte dies zu einem praxisnahen Leitfaden. Während die ersten drei Teile die einschlägigen Regelungen von CSRD und ESRS zusammenfassen, geben die zwei weiteren Teile eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung einer Wesentlichkeitsanalyse.
Der Leitfaden ist zwar optimiert für die Verwendung durch Stadtwerke, er kann jedoch einfach auch von anderen Branchen adaptiert werden.
Die fünf Teile des ASEW-Leitfadens Doppelte Wesentlichkeitsanalyse können kostenfrei über die ASEW-Webseite bestellt werden.