Contact
QR code for the current URL

Story Box-ID: 1278215

ApoRisk GmbH Scheffelplatz | Schirmerstr. 4 76133 Karlsruhe, Germany http://aporisk.de/
Contact Ms Roberta Günder +49 721 16106611
Company logo of ApoRisk GmbH

Apotheken-Nachrichten von heute sind Rezeptfälschungen belasten Apotheken, Arbeitsrecht schärft Teilzeit, Ayurveda Risiken wachsen

Vier Entwicklungen zeigen, wie Betrug, Rechtsprechung, politische Gespräche und Produkttrends zugleich Prüfpflichten, Personalpraxis und Beratungssicherheit in Apotheken verschieben.

(PresseBox) (Karlsruhe, )
 

Stand: Freitag, 12. Dezember 2025, um 12:31 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Rezeptfälschungen treffen Apotheken mit wachsender Raffinesse und verschieben die Verantwortung in eine Grauzone zwischen Prüfpflicht, Haftung und Vergütungsrisiko, die nur mit klaren Prozessen beherrschbar bleibt. Zugleich zieht das Bundesarbeitsgericht bei Mehrarbeit von Teilzeitkräften eine scharfe Linie und zwingt Betriebe, Zuschlagslogik proportional und rechtsrobust neu zu ordnen, um Konflikte und Abwanderung zu vermeiden. In Leipzig suchen Apothekerinnen und Apotheker den direkten politischen Austausch zur Reform, weil Verständnis ohne Entscheidungen die Schließungsdynamik nicht bremst. Parallel warnt die US-Behörde vor unregulierten ayurvedischen Produkten mit Schwermetallen, was die Beratungsrolle der Apotheken bei Trendpräparaten verschärft. Zusammen zeigt sich: Wo Betrug, Recht, Politik und Markt gleichzeitig wirken, entscheidet Präzision darüber, ob Risiken abgefedert oder an die Fläche weitergereicht werden.

Rezeptfälschungen treffen Apotheken, Prüfpflichten steigen, Versicherungslösungen geraten in den Fokus

Rezeptfälschungen haben sich vom Randphänomen zum Alltagsrisiko entwickelt, weil Täterbilder variieren und die Muster nicht mehr zuverlässig „typisch“ wirken. Genau das beschreibt der Fall aus Böblingen: Ein verordnetes Präparat passte nicht in die gängigen Fahndungs- und Warnmuster, und gerade dadurch rutschte die Verordnung durch. Für Teams entsteht daraus eine belastende Doppelrolle: einerseits Versorgung sichern, andererseits als letzte Kontrollinstanz agieren. Der psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen, weil jede neue Erfahrung das Misstrauen in den Tresenalltag trägt. Das erklärt den Satz „Es nervt“, der weniger Ärger als Ermüdung über Daueralarm beschreibt.

Rechtlich hängt an jeder gefälschten Verordnung mehr als ein Warenverlust, weil Abrechnung, Retaxationsrisiko und mögliche Ermittlungsfolgen ineinander greifen können. Die Prüfpflichten sind dabei nicht abstrakt, sondern konkret am Einzelfall orientiert: Plausibilität, Identität, Auffälligkeiten in Datum, Arztangaben, Dosierung, Menge, Stempelbild oder Unterschrift, dazu das Verhalten des Abholenden. Je professioneller Fälschungen werden, desto mehr verschiebt sich die Entscheidung in Grauzonen, in denen es keine perfekte Sicherheit gibt. In dieser Grauzone entsteht das zentrale Betriebsrisiko: Es geht nicht nur um „Betrug“, sondern um Haftungs- und Vergütungsfolgen, die sich erst nachträglich materialisieren. Die Schadenhöhe von rund zehntausend Euro zeigt, dass bereits ein einzelner Vorfall die Monatsplanung empfindlich treffen kann.

Organisatorisch entscheidet sich viel an Prozessdisziplin, weil Routinefehler im Stress wahrscheinlicher werden. Apotheken, die über Jahre keine relevanten Vorfälle hatten, unterschätzen oft die Dynamik, wenn Täter gezielt auf Situationen mit hoher Frequenz, hoher Personalbelastung oder neuen Mitarbeitenden setzen. Gleichzeitig ist die Gegenseite nicht statisch: Was heute als „bekanntes Muster“ gilt, wird morgen bewusst umgangen. Daher wächst der Wert von internen Prüfwegen, die nicht auf Bauchgefühl, sondern auf dokumentierten Kriterien beruhen. Wo solche Kriterien fehlen, wird Kontrolle zur individuellen Mutprobe, und Mutproben enden statistisch irgendwann mit einem Treffer.

An dieser Stelle wird die Versicherungsfrage zur betriebswirtschaftlichen Abwägung und nicht zur Symbolpolice. Entscheidend ist, welche Risikofolge abgesichert werden soll: Warenverlust, Vermögensschaden, Kosten der Rechtsverfolgung, Abwehr von Ansprüchen oder Folgekosten aus Abrechnungsrückforderungen. In vielen Konstellationen liegt das Kernproblem weniger im „Diebstahl“ als im Vergütungsausfall, der aus formalen oder plausibilitätsbezogenen Gründen ausgelöst wird. Damit rückt die Frage nach Deckungsumfang, Obliegenheiten und Meldewegen in den Vordergrund, weil der Versicherungsschutz nur so stark ist wie die Passung zur realen Schadenkette. Eine Police, die auf ein falsches Risiko zielt, beruhigt, schützt aber nicht.

Prioritär wird Versicherungsschutz dort, wo Fälschungsfälle nicht mehr als Ausnahme, sondern als wiederkehrendes Szenario auftreten, etwa bei hochpreisigen Arzneimitteln oder bei regionalen Häufungen. Gleichzeitig ersetzt Versicherung keine Prävention, sondern ergänzt sie, weil Obliegenheiten häufig an nachvollziehbare Kontrollschritte gekoppelt sind. Für Apotheken heißt das: Wer die internen Prüfprozesse sauber zieht, verbessert nicht nur die Trefferquote, sondern auch die Fähigkeit, im Schadenfall plausibel darzulegen, dass angemessen gehandelt wurde. Das macht die Versicherung zur zweiten Linie, nicht zur ersten. Die erste Linie bleibt der Prozess, die zweite Linie die finanzielle Resilienz, die aus einem „Nervt“-Erlebnis keinen existenziellen Einschnitt werden lässt.

Teilzeit und Mehrarbeit, BAG zieht Grenze, Apotheken müssen Zuschläge neu denken

Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Mehrarbeit bei Teilzeitkräften trifft einen Nerv, weil es eine gängige Praxis in vielen Tarifwelten als diskriminierend einordnet. Wenn eine Regel Zuschläge erst ab einer starren Stundenmarke vorsieht, unabhängig von der individuellen Arbeitszeit, benachteiligt sie Teilzeitkräfte systematisch. Der Kern liegt im Gleichbehandlungsgrundsatz des Teilzeit- und Befristungsgesetzes: Mehrarbeit ist Mehrarbeit, sobald die vertragliche Arbeitszeit überschritten wird. Für Apotheken ist das relevant, weil Teilzeitmodelle in Offizin, Backoffice und Botendienst längst tragende Säulen sind. Gerade in Zeiten knapper Personaldecke wird Mehrarbeit häufig durch kurzfristiges Einspringen aufgefangen.

Im konkreten Fall stand eine tarifliche Zuschlagsgrenze im Raum, die für Vollzeitkräfte erst oberhalb einer bestimmten Wochenstundenzahl greift, obwohl die tarifliche Vollzeit darunter liegt. Das Gericht macht deutlich, dass die Belastungsargumentation nicht ausreicht, um Teilzeitkräfte schlechter zu stellen. Belastung entsteht nicht erst in einem abstrakten „Vollzeitkorridor“, sondern relativ zur vertraglichen Ausgangslage. Damit setzt das Urteil eine Leitplanke, die auch über den konkreten Manteltarif hinaus wirkt. In Apotheken mit Tarifbindung kann das unmittelbare Folgen haben, in anderen Betrieben wird es als Maßstab für faire Vergütung und arbeitsrechtliche Robustheit wahrgenommen. In beiden Fällen steigt die Bedeutung sauberer Arbeitszeitkonten.

Betriebspraktisch heißt das, dass Zuschlagslogik nicht mehr als starre Schwelle betrachtet werden kann, wenn sie Teilzeitkräfte betrifft. Mehrarbeit wird zur Frage der Proportionalität, und diese Proportionalität muss in der Lohnabrechnung abbildbar sein. Das betrifft nicht nur den Zuschlag selbst, sondern auch Dokumentation und Nachweis: Welche Stunden waren planmäßig, welche kurzfristig, welche über die vereinbarte Zeit hinaus, welche im Sinne tariflicher Grenzen relevant. In Apotheken, die häufig mit wechselnden Schichten arbeiten, kann die Abgrenzung anspruchsvoll sein, aber gerade deshalb ist sie riskant, wenn sie unklar bleibt. Ein Konflikt über Zuschläge entsteht selten aus bösem Willen, sondern aus ungenauen Systemen.

Das Urteil stärkt zudem die Sichtbarkeit eines Themas, das im Alltag schnell untergeht: Teilzeit ist nicht automatisch „weniger belastend“, wenn die Flexibilität hoch und die Erwartung an spontane Mehrleistung groß ist. Wer regelmäßig über der eigenen Vertragszeit arbeitet, erlebt die Überschreitung als Normalzustand, nicht als Ausnahme. Wird dieser Normalzustand nicht angemessen vergütet, kippt die Bindung, gerade in einem Arbeitsmarkt, in dem Alternativen real sind. Für Apotheken kann das zur stillen Fluktuationsursache werden, die man zu spät erkennt. Das Urteil wirkt deshalb wie ein Frühwarnsignal für Personalführung und Vergütungslogik.

Finanziell kann eine Anpassung der Zuschlagsgrenzen kurzfristig Mehrkosten erzeugen, doch die Gegenrechnung ist die Stabilität der Personaleinsatzplanung. Wer fair und rechtsrobust vergütet, senkt Konflikt- und Ausfallrisiken, die sonst teurer werden, etwa durch Krankheitsausfälle, Kündigungen oder Rechtsstreitigkeiten. Das Urteil zwingt zudem zu Klarheit in der Kommunikation: Welche Mehrarbeit wird erwartet, wie wird sie vergütet, wie wird sie dokumentiert. Wo diese Klarheit entsteht, wird Teilzeit nicht zum zweiten Rang, sondern zum gleichwertigen Arbeitsmodell. In einer Branche, die ohne Teilzeitkräfte kaum steuerbar ist, ist das mehr als eine juristische Nachricht, es ist eine betriebliche Leitentscheidung.

Apotheker sprechen Linnemann an, Reform bleibt offen, Patientensicherheit rückt in den Mittelpunkt

Dass Apothekerinnen und Apotheker den CDU-Vize Carsten Linnemann bei einer Veranstaltung direkt ansprechen, zeigt eine Verschiebung im politischen Umgang: Der klassische Weg über Gremien und Papiere reicht vielen in der Fläche nicht mehr. In Leipzig wurde die Bühne zum direkten Kanal, weil die Krise als zu akut empfunden wird, um nur auf Prozessschleifen zu setzen. Die Botschaft „Koalitionsvertragstreue“ trifft dabei einen politischen Nerv, weil sie nicht nach Sonderrechten klingt, sondern nach eingelösten Zusagen. Die Honoraranpassung wird als Prüfstein markiert, an dem Glaubwürdigkeit messbar wird. Gleichzeitig wird sichtbar, wie sehr das Apothekensterben als wirtschaftliches und versorgungspolitisches Ereignis begriffen wird.

Bemerkenswert ist die Rückmeldung, Linnemann sei über den Referentenentwurf gut informiert und habe selbst die PTA-Vertretung als möglichen „Freifahrtschein“ für Versand- und Drogeriemodelle problematisiert. In dieser Formulierung steckt eine Sicherheitsfrage: Wer darf wann welche pharmazeutische Handlung verantworten, und welche Strukturen profitieren von Öffnungen, die eigentlich Entlastung bringen sollen. Wenn ein politischer Akteur diese Nebenfolge selbst benennt, ist das ein Signal, dass Argumente angekommen sind, auch wenn Entscheidungen noch ausstehen. Gleichzeitig wurde offen bestätigt, dass der Entwurf keine Honorarerhöhung enthält, was die Spannung erhöht: Wissen ist da, Handlung bleibt aus. Für die Betriebe ist genau diese Lücke schwer erträglich, weil sie Planbarkeit frisst.

Das Gespräch berührt zudem eine zweite Ebene, die in der politischen Debatte oft unterbelichtet ist: Abwanderung von Versichertengeldern ins Ausland und die Frage, wie Wettbewerb mit Versorgungsethik zusammengeht. Wenn Marktanteile über Strukturen wandern, wandert auch Steuerungsfähigkeit, und das betrifft nicht nur Umsätze, sondern Daten, Logistik und Einfluss. Apotheken vor Ort sehen darin eine Schwächung des mittelständischen Gesundheitswesens, die nicht nur ökonomisch, sondern auch infrastrukturell wirkt. Jede Schließung ist nicht nur ein Betrieb weniger, sondern ein Kontaktpunkt weniger, der Beratung, Plausibilitätskontrolle und niedrigschwellige Hilfe leistet. In der Summe entsteht ein Risiko, das sich nicht in einem Quartal ablesen lässt, sondern in Jahren.

Interessant ist auch der Blick ins Publikum, weil er zeigt, dass das Thema nicht nur Branchenkommunikation ist. Wenn Zuhörer fragen, wie sie sich konkret für den Erhalt von Vor-Ort-Apotheken einsetzen können, liegt darin ein gesellschaftlicher Anknüpfungspunkt, den Politik nicht ignorieren sollte. Gleichzeitig ist „konkret einsetzen“ politisch ambivalent, weil es schnell in Symbolik kippt, wenn es nicht in klare Entscheidungen übersetzt wird. Linnemanns Hinweis auf die gesundheitspolitische Sprecherin wirkt wie eine klassische Verweislogik, die Verfahren stärkt, aber Tempo bremst. Dass bereits Zuarbeit und ein Termin in Berlin genannt werden, zeigt, wie dicht die Kommunikationskanäle eigentlich sind und wie wenig davon bisher in messbare Ergebnisse übersetzt wurde.

Der Hinweis auf TikTok-Challenges und Schlafmittelmissbrauch erweitert das Thema in Richtung Patientensicherheit und Prävention. Hier berühren sich politische Reformdebatte und Alltagsrisiko: Missbrauchstrends können Nachfrage, Beratungslast und Haftungsfragen in Apotheken verändern, oft schneller als Gesetze reagieren. Wenn Apotheken auf solche Risiken hinweisen, agieren sie nicht als Lobby, sondern als Frühwarnsystem, weil sie Signale aus dem Alltag sehen, bevor Statistiken sie abbilden. Genau das ist ein Argument für die systemische Rolle der Apotheken, die in der Reformdebatte oft zu eng als „Abgabestelle“ beschrieben wird. Reform, die diese Frühwarnfunktion schwächt, erzeugt Nebenfolgen.

Unterm Strich zeigt das Leipziger Beispiel eine neue Form von politischer Druckerzeugung: weniger Papier, mehr direkte Konfrontation, aber mit Sachargumenten statt Theater. Ob daraus Bewegung entsteht, hängt daran, ob das politische System bereit ist, aus Wissen in Handlung zu gehen. Für Apotheken ist die entscheidende Frage nicht, ob Verständnis signalisiert wird, sondern ob Stabilisierungspunkte gesetzt werden, die Schließungsdynamiken bremsen. Solange das ausbleibt, bleiben solche Gespräche wichtig, aber sie sind auch ein Spiegel für eine Reformpolitik, die den Ernst erkennt und dennoch im Verfahren verharrt.

FDA warnt vor Ayurveda, Schwermetalle bedrohen Gesundheit, Apothekenberatung gewinnt neue Relevanz

Der Trend zu „natürlichen“ und „ganzheitlichen“ Produkten verschiebt seit Jahren die Nachfrage, und Ayurveda ist dabei zu einer populären Chiffre geworden. Gerade diese Popularität erhöht das Risiko, weil Produkte über Online-Kanäle und Importwege in Haushalte gelangen können, ohne dass eine reguläre Prüfung stattgefunden hat. Die Warnung der US-Behörde vor bestimmten ayurvedischen Arzneimitteln verweist auf ein klassisches Problem: Wo Zulassung, Kontrolle und Qualitätsstandards fehlen, wird Gesundheit zur Vertrauensware. Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Arsen sind dabei keine abstrakten Stoffe, sondern toxikologisch hochrelevante Belastungen. Die beschriebenen Fälle machen deutlich, dass die Bandbreite von unspezifischen Symptomen bis zu schweren Organschäden reichen kann.

Besonders heikel ist die Unsichtbarkeit der Gefährdung, weil chronische Exposition schleichend wirkt und Beschwerden leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden. Müdigkeit, Bauchbeschwerden, neuropathische Symptome oder Blutdruckprobleme sind häufig, aber selten wird sofort an Schwermetalle gedacht. Wenn in Fallberichten deutlich erhöhte Blutbleispiegel auftauchen, zeigt das, dass Belastungen nicht nur theoretisch möglich sind. Dazu kommt die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern, Schwangeren und Säuglingen, weil Schwermetalle in Entwicklungsphasen besonders gravierende Folgen haben können. Dass Stoffe in die Muttermilch übergehen können, verschärft das Risiko zusätzlich. In der Summe entsteht ein Gefahrenbild, das nicht zum „Wellness“-Narrativ passt, aber genau deshalb leicht verdrängt wird.

Für Apotheken und Beratung ergibt sich daraus eine anspruchsvolle Rolle, weil die Nachfrage nach „natürlichen“ Produkten häufig mit dem Wunsch nach Selbststeuerung und Skepsis gegenüber klassischer Medizin verbunden ist. Beratung muss dann nicht moralisch, sondern faktenbasiert ansetzen: Qualitätsunterschiede, Regulierungsstatus, Risiken unklarer Herkunft. Wo Kunden online kaufen, fehlen oft Informationen, Chargenrückverfolgbarkeit und verlässliche Deklaration, was die Bewertung erschwert. Gleichzeitig können Apotheken nicht jede Importware prüfen, sie können aber Risikokompetenz vermitteln, die vielen fehlt. Diese Kompetenz wird wichtiger, je stärker Social-Media-Trends und Plattformhandel Gesundheitsentscheidungen prägen.

Die FDA kündigt verstärkte Importkontrollen und Warnungen an, was zeigt, dass das Problem auch politisch als Verbraucherschutzthema verstanden wird. Doch selbst harte Kontrollen können den Markt nicht vollständig abdichten, solange Online-Kanäle global verfügbar sind. Für die Versorgung entsteht dadurch eine Art Schattenmarkt, in dem Produkte als Arzneimittel wahrgenommen werden, ohne regulatorisch als solche behandelt zu werden. Das erzeugt diagnostische Schwierigkeiten, weil Ärzte bei unspezifischen Symptomen aktiv nach solchen Präparaten fragen müssten, um Ursachen zu erkennen. Genau hier entsteht ein Schnittstellenrisiko: Wenn Patientinnen und Patienten „pflanzlich“ sagen, ist die toxikologische Dimension oft nicht präsent. Die Folge kann eine Verzögerung der richtigen Diagnose sein.

Auch der Vergleich mit Grenzwerten macht den Unterschied zwischen Narrativ und Realität sichtbar, ohne dramatisieren zu müssen. Wenn Trinkwassergrenzen extrem niedrig angesetzt sind und Produkte zugleich hohe Belastungen aufweisen können, zeigt das, wie unvereinbar „natürlich“ und „harmlos“ sein können. Für Apotheken bedeutet das eine Kommunikationsaufgabe, die Fingerspitzengefühl braucht: Warnen, ohne zu diffamieren, und erklären, ohne zu belehren. Die zentrale Botschaft ist nicht „Ayurveda ist gefährlich“, sondern „unregulierte Produkte mit unklarer Herkunft sind ein Risiko“. Diese Präzision schützt vor Pauschalurteilen und stärkt zugleich den Verbraucherschutz.

Im Kern ist die FDA-Warnung ein Beispiel dafür, wie schnell Gesundheitstrends neue Risikofelder öffnen, die klassische Versorgung erst verspätet abbildet. Für Apotheken kann daraus eine neue Beratungsrelevanz entstehen, weil sie nah an der Kaufentscheidung sind und die Brücke zwischen Trend und Risiko schlagen können, ohne in Alarmismus zu verfallen. Je stärker Märkte globalisieren und Plattformen Produkte kuratieren, desto wichtiger werden lokale Instanzen, die Qualitätslogik erklären. Genau darin liegt die stille Sicherheitsfunktion der Vor-Ort-Apotheken: Sie sortieren nicht nur Produkte, sie sortieren Risiken.

Die Themen dieses Tages greifen ineinander, weil sie dieselbe Spannung sichtbar machen: Verantwortung wächst schneller als Entlastung. Rezeptfälschungen zwingen Apotheken zu schärferen Prüfwegen, während arbeitsrechtliche Klarstellungen die Personalpraxis neu justieren. Parallel suchen Apothekerinnen und Apotheker den direkten politischen Dialog, weil Reformen ausbleiben, und in der Beratung entstehen neue Risiken durch unregulierte Trendprodukte. Entscheidend ist, ob Systeme Präzision liefern oder Lasten weiter an die Fläche delegieren.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wo Betrugsmuster komplexer werden, reicht Bauchgefühl nicht mehr, sondern nur dokumentierte Prozesse und finanzielle Resilienz. Wo Teilzeitkräfte Mehrarbeit leisten, entscheidet Proportionalität über Bindung und Fairness. Wo Politik Verständnis signalisiert, aber keine Stabilisierung setzt, bleibt Planbarkeit aus. Und wo natürliche Heilsversprechen unkontrolliert zirkulieren, wird Beratung zur Sicherheitsfunktion. Für Apotheken entsteht daraus eine klare Priorität: Risiken müssen benannt, Schwellen markiert und Verantwortung so verteilt werden, dass Versorgung verlässlich bleibt.

Journalistischer Kurzhinweis:ournalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen. Die Einordnung bündelt Betrugsrisiken, arbeitsrechtliche Leitplanken, politische Reformgespräche und neue Beratungsgefahren und zeigt, wie sie gemeinsam Haftung, Personalbindung und Versorgungssicherheit beeinflussen.

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH gilt als führender, unabhängiger Fachmakler mit tiefgehender Spezialisierung auf die vielschichtigen Versicherungsrisiken der Apothekenbranche. Mit ihrem einzigartigen Mix aus umfassendem Branchen-Know-how, fundierter juristischer Expertise und innovativer digitaler Prozesskompetenz begleitet ApoRisk Apotheken strategisch bei der Erfassung, Bewertung und passgenauen Absicherung betrieblicher Risiken. Als provisionsneutraler Partner agiert das Unternehmen konsequent im Interesse seiner Kundinnen und Kunden und steht für verantwortungsbewusste Betriebsführung mit Weitblick. Unter dem Leitsatz „Apotheken sicher in die Zukunft“ verbindet ApoRisk zukunftsweisende Versicherungslösungen mit einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen des Gesundheitswesens und schafft so eine verlässliche Basis für nachhaltigen Erfolg.

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.
Important note:

Systematic data storage as well as the use of even parts of this database are only permitted with the written consent of unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2025, All rights reserved

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.