Der Energieausweis wird den aktuellen Trend zur energieeffizienten Modernisierung weiter verstärken. Unsanierte Altbauten mit der Warnfarbe rot im Energieausweis werden in Zukunft deutlich geringere Erlöse erzielen: Angesichts explodierender Energiepreise entscheiden sich Käufer oder Mieter zunehmend für Häuser mit minimierten Nebenkosten.
"Zukunft Altbau empfiehlt den Energieausweis auf Bedarfsbasis, da er eine Analyse des baulichen Zustandes und der Heiztechnik macht", sagt Claudia Rist, die Leiterin von Zukunft Altbau. "Außerdem gibt der ausstellende Fachmann bei Schwachstellen gute Tipps für eine Sanierung. Der Bedarfsausweis ist ein gutes Instrument und kann der Einstieg in eine Gebäudeenergieberatung sein." Die Alternative Verbrauchsausweis messe dagegen, wie hoch der Verbrauch des Vornutzers gewesen sei und könne so weniger fundierte Verbesserungsvorschläge machen, so Claudia Rist.
Ab 1. Oktober wird die Wahlmöglichkeit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis deutlich eingeschränkt. Für Häuser mit bis zu vier Wohnungen, deren Bauantrag vor November 1977 eingereicht wurde, sind jetzt nur noch Bedarfsausweise möglich. Am 1. Januar 2009 tritt der Energieausweis für alle Wohngebäude in Kraft. Neubauten benötigen einen Bedarfsausweis bereits seit 2002. Energieausweise für Altbauten dürfen Architekten, Ingenieure, Handwerker mit spezieller Zusatzqualifikation ausstellen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert die Ausstellung des Energieausweises in Verbindung mit einer Energiesparberatung vor Ort finanziell.
Zukunft Altbau klärt Wohnungs- und Hausbesitzer über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten auf. Das Programm wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg(KEA) in Karlsruhe umgesetzt.