Neueste Zahlen einer Einlagenanalyse des OnlineBrokers XTB und der Datenspezialisten von Barkow Consulting zeigen, dass im laufenden Jahr (per 30. September) in Deutschland die Abflüsse aus Festgeld mit 33 Mrd. € so hoch waren wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Im Jahr 2009 waren gut 148 Mrd. € von deutschen Festgeldkonten abgeflossen. Außerdem haben im laufenden Jahr die Zuflüsse in Tagesgeld mit 66 Mrd. € einen absoluten Rekord erreicht; bislang lag der Höchstwert, der ebenfalls aus dem Jahr 2009 stammt, bei rund 63,7 Mrd. €. „Die Daten legen nahe, dass viele deutsche Einlagensparer derzeit in historisch großem Umfang von Fest- auf Tagesgeld wechseln“, erklärt Jens Chrzanowski, Deutschland-Chef von XTB.
Warten Sparer auf Zinsen, Chancen oder Krisen?
Dass Anlegerinnen und Anleger ihr Kapital von Festgeld- auf Tagesgeldkonten umschichten, kann laut Chrzanowski mehrere Ursachen haben: „Die Zinsdifferenz zwischen Tages- und Festgeld könnte den Anlegern aktuell zu gering sein, als dass sie sich dafür längerfristig binden. Oder sie könnten davon ausgehen, dass die Zinsen zeitnah anziehen und vor diesem Hintergrund kurzfristigere Einlagen sinnvoller sind. Möglicherweise bauen sie aber auch Reserven auf – entweder um günstig etwa am Aktienmarkt zuzukaufen oder um für Sonderausgaben, die eine Krise mit sich bringen würde, gewappnet zu sein.“
Unter dem Gesichtspunkt des Vermögensaufbaus hält Jens Chrzanowski das Umschichten der Anleger für eine weniger sinnvolle Maßnahme: „Die aktuell vergleichsweise niedrigen Zinsen sowohl auf Fest- als auch auf Tagesgeldkonten führen vor dem Hintergrund der Inflation unter dem Strich zu einem Verlust der Kaufkraft, das hatte schon unsere jüngste Studie zum Sparen verdeutlicht“, ergänzt der Kapitalmarktexperte. Anlässlich des Weltspartags hatte XTB vor kurzem eine Analyse mit Daten von Barkow Consulting veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kam, dass Anlegerinnen und Anleger mit ihrer starken Konzentration auf das Einlagensparen im laufenden Jahr bis Oktober bereits 33 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren haben, wenn man die Entwicklung der Preisteuerung in diesem Zeitraum berücksichtigt. Bis Ende des Jahres könnte sich dieser Verlust auf rund 40 Milliarden Euro belaufen.
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