Themenschwerpunkte der Fachtagung waren die nachhaltige Förderung von Fachkräften durch Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die Folgen des demografischen Wandels für die Ökonomie, die Möglichkeiten und Grenzen von lokalen und regionalen Fachkräftemonitorings sowie innovative Konzepte gegen den Fachkräftemangel. Gerade vor dem Hintergrund der derzeit angespannten wirtschaftlichen Situation bot die Veranstaltung sowohl theoretische als auch anwendungsorientierte Impulse und lud zu interdisziplinären Gesprächen ein.
Die Wirtschaftsförderung Dortmund nutzte die gut besuchte Veranstaltung, um erstmals die Ergebnisse ihres lokalen Fachkräftemonitorings zu präsentieren. Ziel des 2008 gestarteten Monitorings ist es, den tatsächlichen lokalen Fachkräftebedarf systematisch und methodisch fundiert zu erfassen. So ermöglicht es künftig eine engere Zusammenarbeit mit den Unternehmen am Standort, da gezielt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Projekte zur Fachkräfteförderung entwickelt werden können. Dass qualifizierte Fachkräfte auch in Zukunft stark nachgefragt sind, zeigen die Monitoring-Ergebnisse: Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den nächsten zwölf Monaten Fachkräfte am Standort Dortmund einstellen. "Gerade wenn die Krise vorüber ist, werden wieder hohe Bedarfe an akademischen und nicht akademischen Fachkräften bei den Unternehmen auftreten", fasst Joachim Beyer, Geschäftsbereichsleiter bei der Wirtschaftsförderung Dortmund, die ersten Ergebnisse zusammen.
Neben lokalen Fachkräftestrategien stand am Vormittag das Thema "Demografischer Wandel und Fachkräftebedarf" im Mittelpunkt, über das Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg, aus der Praxis berichtete. Die "Disparität von Fachkräftebedarfen" lautet im Anschluss das Thema von Professor Dr. Olaf Struck, Projektleiter des DFG Sonderforschungsbereichs 580 "Gesellschaftliche Entwicklung nach dem Systemumbruch" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Nach der Mittagspause diskutierten die Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik die Frage "Wohin führt der Fachkräftemangel?". Ein Beispiel aus der Praxis bot Dr. Rudolf Carl Meiler, Leiter Personalstrategie und Personalentwicklung bei der ThyssenKrupp AG. Konkrete Handlungsempfehlungen für das Ruhrgebiet präsentierte Professor Dr. Rolf G. Heinze, Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Ruhr-Universität Bochum. Er berichtete über "Fachkräfteförderung durch innovative Vernetzung zwischen Hochschulen und Wirtschaft".