Die Entscheidung, welcher der Kontrahenten siegreich aus dem Wettbewerb hervorgeht, fällt im Januar 2010. Die hochkarätig besetzte Jury wird voraussichtlich fünf Cluster auswählen, die jeweils bis zu 40 Millionen Euro Fördermittel für Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestellt bekommen.
germanwind wird von der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB), ForWind - dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen, der Stiftung Offshore-Windenergie und dem Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) koordiniert. Beabsichtigt ist, die Windparktechnologie zu einem Windkraftwerk weiterzuentwickeln und die erforderlichen zentralen Bestandteile bereit zu stellen. Mit innovativen Konzepten und Komponenten soll der steigende Windenergieanteil zuverlässig in die Stromversorgung integriert werden. Die Effizienz der Anlagen soll durch Optimierung der Fertigungstechniken, den Einsatz neuer Materialien, die Reduktion des Gewichts, durch innovative Betriebs- und Wartungskonzepte sowie optimierte Auslegung der Komponenten signifikant verbessert werden.
"Unser Windenergie-Cluster im Nordwesten ist bundesweit einmalig aufgestellt", erklärte Jan Rispens, Geschäftsführer der von den 150 Partnern für die Antragsstellung mandatierten WAB, nach Abgabe der Bewerbungsunterlagen. "Mit Hilfe der Spitzencluster-Förderung wollen wir dafür sorgen, dass die deutsche Windenergiewirtschaft auch in Zukunft Technologieführer bleibt und eine tragende Rolle für die deutsche Exportwirtschaft im Bereich Maschinenbau einnehmen wird."
Für Dr. Stephan Barth, Geschäftsführer von ForWind, steht fest, dass "neue und bessere Komponenten für Windenergieanlagen entwickelt werden müssen", wenn die technische Zielsetzung des Clusters erreicht werden soll: "Die Bandbreite der Forschungsarbeiten reicht dabei von längeren und leichteren Rotorblättern bis zur Optimierung meteorologischer Prognosen, um die Windenergieleistung präzise vorhersagen zu können."
Professor Gert Goch, Leiter des BIMAQ, weist zudem darauf hin, dass "die Anlagen bei gleichzeitiger Leistungssteigerung eine längere Lebensdauer und geringere Masse aufweisen müssen", damit Windenergie kostengünstiger wird. "Das setzt voraus, dass wir die Wechselwirkungen im Antriebsstrang der Anlagen noch besser verstehen. Um dies zu erreichen, wollen wir mit germanwind viele bahnbrechende Forschungsprojekte am Triebstrang der Anlage durchführen."
Dr. Knud Rehfeldt, Vorstand der Stiftung Offshore-Windenergie, verweist schließlich auf die zentrale Bedeutung, die die Offshore-Windenergie in Zukunft im Energiemix Deutschlands spielen wird: "Die Anlagen auf See haben sehr viel höhere Energieerträge als die an Land. Für die effektive Nutzung müssen in vielen Bereichen aber noch Weiterentwicklungen stattfinden: Bessere Fundamente, besserer Korrosionsschutz und eine bessere Erreichbarkeit der Anlagen auch bei rauer See sind nur einige Stichworte."