"Wir wollen den Menschen in Kakiri eine Zukunft geben. Dazu ist es wichtig, die gesundheitliche und soziale Situation zu verbessern. Das SOS-Kinderdorf ist eine international renommierte Hilfsorganisation, die die Entwicklung in der Region sowie die Eigenständigkeit der Bevölkerung zielstrebig vorantreibt", so W&H Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Malata. Medizinische Versorgung, Bildung und die Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln sind wichtige Faktoren des "Familienstärkungsprogramms Kakiri". Hinzu kommen auch die Arbeit mit den Familien im Allgemeinen und den Eltern im Besonderen. Der zweite wichtige Bestandteil des Hilfsprojektes ist der Aufbau von Gemeindestrukturen und die Stärkung von Partnerorganisationen in den Gemeinden vor Ort. Von 2010 - 2012 wurde mit Hilfe des Familienstärkungsprogramms die Partnerorganisation KAFCO (Kakiri Family Care Organization) aufgebaut und gestärkt, die schrittweise in Zukunft die direkte Familienarbeit von SOS-Kinderdorf übernehmen wird.
Im selben Zeitraum konnten dank der Unterstützung von W&H 480 besonders benachteiligte Kinder (aus 130 Haushalten) direkt unterstützt werden. Indirekt profitierten von den zahlreichen Aktivitäten und Aufklärungsarbeiten auch Kinder und Familien außerhalb der direkten Zielgruppe. Aufgrund der außerordentlichen Erfolge in den letzten Jahren wird das "Familienstärkungsprogramm" von SOS-Kinderdorf 2013 auch auf Nachbargemeinden ausgeweitet. In Zukunft sollen 1.358 Kinder (aus 387 Haushalten) ganzheitliche Unterstützung bekommen.
Bildung als Schlüssel zur Selbsthilfe
Ein Grund für die schlechte Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in Kakiri war u.a. das fehlende Wissen im landwirtschaftlichen Gartenbau sowie im Bereich der Viehzucht. "Dank der großzügigen Spende von W&H konnten parallel zur Verteilung von Essenspakten an bedürftige Familien spezielle Schulungsprogramme durchgeführt werden, die den Menschen wichtige Fertigkeiten im Anbau von Obst und Feldfrüchten sowie in der Zucht von Kleintieren vermittelten", freut sich Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. "Ziel ist es, dass sich die Menschen in Kakiri in naher Zukunft völlig selbständig versorgen können und die Nahrungsmittel für ihren täglichen Gebrauch selbst erzeugen und anbauen." Durch die Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation KAFCO erhalten die Einwohner von Kakiri auch direkte Unterstützung von landwirtschaftlichen Fachkräften.
Auch im Bereich der Schulausbildung konnte das "Familienstärkungsprogramm" entscheidende Fortschritte verzeichnen: Seit Beginn der Kooperation mit W&H wurden 425 Kinder (aus 160 Hauhalten) mit notwendigen Schulmaterialien versorgt sowie bei der Finanzierung der Schulgebühren tatkräftig unterstützt. Während 2010 noch 100 % der Kosten durch Spenden finanziert werden mussten, konnten die ugandischen Haushalte dank gezielter Aufklärungsarbeit in finanziellen Angelegenheiten (wie z.B. Schulung im Umgang mit Geld, Verlinkung zu Kreditinstituten, etc.) 2011 bereits 60 % der Schulgebühren selbst übernehmen. 2012 waren es schließlich 90 %. In diesem Jahr wird bereits eine 100 %-ige Finanzierung von Seiten der Familien erwartet.
Neben der Förderung der finanziellen Selbständigkeit der Familien in Kakiri gelang es, im Zuge des "Familienstärkungsprogramms" auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer schulischen Ausbildung von Kindern zu steigern. "Jeder Mensch sollte die Chance auf Bildung bekommen, denn Bildung bedeutet Zukunft und trägt entscheidend zur Verbesserung der Lebenssituation ärmerer Bevölkerungsschichten bei", betont Peter Malata. Durch die Unterstützung von W&H konnten in den letzten drei Jahren insgesamt 124 Kinder eine Schulausbildung durchlaufen. "Für den weiteren Ausbau des Bildungsbereiches in Kakiri ist eine Erhöhung der Kapazitäten an den Gemeindeschulen vorgesehen", erklärt Christian Moser.
Verbesserte medizinische Versorgung
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Entwicklungshilfe in Kakiri ist die umfassende medizinische Versorgung. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Bereichen der Aufklärung und Prävention. Seit Beginn des "Familienstärkungsprogramms" im Jahr 2006 nahmen bereits 160 Haushalte an einem Bildungsprogramm für Gesundheit teil. Dabei wurden Themen wie "Hygiene", "ausgewogene Ernährung", "richtige Zahnpflege", "AIDS", etc. diskutiert und vermittelt. Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Hermann Gmeiner Krankenhaus, ebenfalls eine Einrichtung des SOS-Kinderdorfes, haben alle Teilnehmer des Programms heute Zugang zu medizinischer Versorgung. "Ähnlich wie im Bereich der schulischen Ausbildung wurde auch in der medizinischen Betreuung eine Kostenbeteiligung der Familien angestrebt", erklärt Christian Moser. 2010 steuerten diese rund 40 % der Kosten für eine medizinische Behandlung im Hermann Gmeiner Krankenhaus bei, 2012 waren es bereits 100 %. Lediglich die Kosten für Notfälle werden noch vom Entwicklungsprogramm übernommen.
Dank der Kooperation von W&H und dem SOS-Kinderdorf konnte die Lebenssituation der Bevölkerung in Kakiri in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Insbesondere durch die Stärkung der kommunalen Infrastruktur und die Förderung des Bildungsniveaus sowie der Selbständigkeit der ugandischen Einwohner leistet das "Familienstärkungsprogramm" einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität von Kindern und Erwachsenen.