Im ersten Halbjahr 2008 haben private Banken, Genossenschaftsbanken und der Sparkassensektor die deutschen Bürgschaftsbanken erneut umfangreich in Anspruch genommen. Es waren knapp 800 Mio. ? Kreditvolumen für 3.500 Unternehmen zu verbürgen. Dies ist erstaunlicherweise ein Rückgang von 9 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Da das Kreditvolumen mit dem klassischen Mittelstand nicht zurückgegangen ist, ist der Grund in einer höheren Risikobereitschaft der Hausbanken zu sehen, oftmals aufgrund der örtlichen Konkurrenzsituation. Die Risikoübernahme der Bürgschaftsbanken betrug 540 Mio. ?.
Bundesweit konnten im ersten Halbjahr 2008 mehr als 1.500 Existenzgründer ihr Gründungsvorhaben nur realisieren, weil die Bürgschaftsbanken als Risikoträger eingesprungen sind. Da viele Gründer nicht über genügend bankübliche Sicherheiten verfügen, wären diese Betriebe ohne die Unterstützung der Bürgschaftsbanken heute nicht auf dem Markt tätig.
Die VDB-Vorsitzende Waltraud Wolf bietet die Unterstützung der Bürgschaftsbanken auch in einem schwieriger werdenden Umfeld an: "Die Bürgschaftsbanken stellen dem Mittelstand unverändert Sicherheiten zur Verfügung, damit Investitionen solide finanziert werden können". Von den im 1. Halbjahr 2008 zugesagten Bürgschaften und Garantien entfielen jeweils rd. 24 % auf den Handel und das Handwerk, gefolgt vom Dienstleistungsbereich (21 %), der Industrie (13 %) und dem Gastgewerbe (8 %).
Wolf sieht die Bürgschaftsbanken als moderne Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft: "Bürgschaften und Garantien sind für den Mittelstand in jeder Konjunkturphase unerlässliche Finanzierungshilfen. Bürgschaftsbanken sorgen dafür, dass Finanzierungen von betriebswirtschaftlich sinnvollen Vorhaben nicht an fehlenden Sicherheiten scheitern".