Warum ist Benutzerfreundlichkeit so wichtig?
Zühlke stellte im einleitenden Plenarvortrag heraus, warum die Benutzerfreundlichkeit mittlerweile eine derartige Relevanz besitzt. "Unser Alltagsleben wurde in den letzten Jahren sehr stark von zahlreichen neuen Technologien verändert. Seien es Automobile, Digitalkameras oder Handys - die steigende Funktionsvielfalt und die zunehmende Integration in offene Datennetze bringen viele neue Herausforderungen mit sich", so Zühlke. Neue Anforderungen an die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle ergeben sich dadurch stetig. Nachhaltiger Markterfolg sei nur neuen Geräten sicher, die vom Kunden auch bedienbar sind. "Immer häufiger brandmarken die einschlägigen Warentestinstitutionen darum eine schlechte Bedienbarkeit und tragen so zu einem Umdenken in diesem wichtigen Feld bei", erklärte Zühlke weiter.
Alarme, Farben und Game-Design
In einem weiteren Plenarvortrag beschäftigte sich Dr. Hans Kurz von Evonik Degussa mit Alarmen und der Herausforderung ihrer Integration in die Mensch-Prozess-Schnittstelle. "Optimiertes Alarmmanagement unterstützt den Operator in der Bewertung der Situation und in der Entscheidung für die richtige Handlung", erklärte Kurz. Gezieltes Alarmmanagement vermeidet ungeplante Abfahrvorgänge und Qualitätseinbußen im Vorfeld.
Professor Gerhard Buurman präsentierte in seinem Plenarvortrag die Arbeit der Zürcher Hochschule der Künste zum Thema Interaction Design und Game Design. Einen Schwerpunkt dazu bildete ein Modell für die Interaktion Bank-Kunde, das sämtliche Einkünfte und Belastungen sichtbar abbildet und somit die Beratungssituation visuell unterstützt.
Im vierten Plenarvortrag stellte Professor Christoph Häberle von der Hochschule der Medien in Stuttgart Farbpräferenzen und deren wahrnehmungspsychologische Hintergründe vor. "Farbe ist ein elementares Transportmittel für Informationen. Einerseits ist es als visuelles Medium in der Lage, Informationen in Lichtgeschwindigkeit zu übertragen, andererseits gestattet die hohe Auflösungsfähigkeit des menschlichen Wahrnehmungsapparates eine höchst nuancenreiche und differenzierte Informationscodierung", erklärte Häberle die Relevanz der Farbgebung.
USEWARE-Preis für Porsche Communication Management System
Den USEWARE-Preis der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik erhielt Porsche für die nutzergerechte Gestaltung der neuen Generation des "Porsche Communication Management Systems" PCM-3. Als zentrale Steuereinheit für Audio, Navigation und Kommunikation ist das System leistungsfähiger, vielseitiger und dennoch einfacher in der Bedienung, wobei die Grundlogik der Menüstruktur beibehalten wurde. Die Jury unter der Leitung von Professor Zühlke bewertete nicht nur das eigentliche Produkt, sondern vor allem den gesamten Prozess der Produktentwicklung. "Gerade im PKW muss die Bedienung von immer komplexer werdenden Systemen einfach bleiben, damit der Fahrer nicht abgelenkt wird. Dies ist mit der neuen Generation PCM-3 gut gelungen", betonte Zühlke bei der Preisübergabe. "Die grundlegende Frage, die wir uns permanent stellen, ist: Wie machen wir es einfacher für den Nutzer?", erklärte Lutz Krauß, bei Porsche verantwortlich für die Entwicklung von elektronischen Informationssystemen. Dazu dienen unter anderem Interviews und Tests mit den Nutzern bisheriger Systeme. Bei der Entwicklung der neuen PCM-Generation untersuchten die Ingenieure beispielsweise, wie Porsche-Fahrer bisher im Navigationssystem Zieladressen eingaben. Dabei stellte sich heraus, dass 90 Prozent aller Nutzer anschließend manuell die Kartendarstellung wählten. Das neue PCM wechselt jetzt automatisch zur Routenführung.
Die Tagungsbeiträge sind im VDI-Bericht 2041 auf 346 Seiten sowie einer CD-ROM zusammengefasst und können für 90 Euro beim VDI-Verlag in Düsseldorf bestellt werden.
Weitere Informationen zur USEWARE unter www.vdi.de/useware oder VDI Wissensforum Kundenzentrum, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, E-Mail: wissensforum@vdi.de , Telefon: +49 (0) 211 62 14-201, Telefax: -1 54.