Hinter dem Begriff "Ambient Assisted Living" verbirgt sich ein wachsender Zukunftsmarkt. Im Mittelpunkt stehen intelligente Assistenzsysteme, die ältere oder hilfsbedürftige Menschen dabei unterstützen, trotz Einschränkungen selbstbestimmt in der vertrauten Wohnung zu leben. Diese Assistenzsysteme überwachen die Gesundheit mittels Telemonitoring, registrieren Bewegungen durch Sensoren im Boden und passen Licht, Temperatur und Lüftung dem Verhalten der Bewohner an.
Das Ziel: Die Entwicklung einer 3D-Simulationsplattform
Um diese Hilfsmittel in Zukunft noch vor der Produktion testen und verbessern zu können, hat die Europäische Union das Forschungsprojekt VAALID ins Leben gerufen. VAALID steht für "Accessibility and Usability Validation Framework for Ambient Assisted Living Interaction Design process", also für die Entwicklung eines benutzungsfreundlichen und barrierefreien Systems zur Gestaltung von Assistenzsystemen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Simulationsplattform einschließlich einer 3D-Umgebung. Neben UID beteiligen sich an dem Forschungsprojekt sechs weitere Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft wie Siemens Healthcare Spanien und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD).
Der Usability Test der Zukunft
"Es ist vorstellbar, die Wohnung von Senioren in einer 3D-Umgebung nachzubilden. Testpersonen könnten dann in ihrem gewohnten Umfeld neue Technologien und Geräte ausprobieren. Das ist eine ganz neue Art des Usability Testings", so Johannes Schäfer, Leiter des Projekts bei UID.
Fokusgruppen in der virtuellen Realität
Als Spezialist für Benutzungsfreundlichkeit ist UID verantwortlich für die benutzerzentrierte Gestaltung des neuen Systems. Die Anforderungen und Wünsche der Senioren an die Testumgebung ermittelte das UID-Team mittels Fokusgruppen - und befragte die Zielgruppe im Alter von 55 bis 90 Jahren dazu direkt in einem Cave Automatic Virtual Environment, einem Raum zur 3D-Projektion der virtuellen Realität. Das Ergebnis: Die dokumentierten Anforderungen der künftigen Nutzer an das System.
2010: Überführung in die Praxis
In narrativen Szenarien, mit der Darstellung der Interaktion und mit einer Spezifikation entwickelt UID aktuell das Konzept der Benutzungsoberfläche der 3D-Umgebung. Während der Projektlaufzeit überprüfen die Usability Engineers das Interaktionskonzept und den Fortschritt in Usability Tests.
Zusätzlich gestaltet UID eine Anwendung, mit der Autoren die virtuelle Umgebung modellieren können. Gemeinsam mit den Projektpartnern will UID das Projekt im Jahr 2010 abschließen. Dann folgt eine Überführung des Systems in die Praxis.
Der Hintergrund: Damit ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich ist, muss der künftigen Nutzer bei der Entwicklung im Mittelpunkt stehen. Seine Aufgaben, Ziele und Wünsche sind maßgebend für die Gestaltung. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt die User Interface Design GmbH (UID) interaktive Produkte entsprechend dieses so genannten benutzerzentrierten Gestaltungsprozesses. Seit 1999 beschreibt die Norm DIN EN ISO 13407 dieses Vorgehen.
Neben den Kompetenzen Usability, Software und Design bildet Research und Innovation einen Schwerpunkt der Arbeit von UID. Regelmäßig beteiligt sich das Unternehmen an internationalen Forschungsprojekten und bietet seinen Kunden so innovative Lösungen in der Mensch-Maschine-Interaktion. Zuletzt entstand mit AttrakDiff(TM) ein Instrument, das die Attraktivität interaktiver Produkte misst und vergleicht (www.attrakdiff.de).
Die EU fördert das Forschungsprojekt VAALID im Rahmen des siebten europäischen Rahmenprogramms FP7/2007-2013 unter der Fördernummer 224309.