Mit dem Geld unterstützt Umicore das Programm ProFam-Wohngruppe und die Einführung einer neuartigen Familientherapie, der so genannten Multi- Familientherapie. Dieses aus Großbritannien adaptierte Konzept soll im nächsten Jahr im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Hanau umgesetzt werden und ist in Deutschland Vorreiter im Bereich der Jugendhilfe.
"Wir freuen uns, mit dieser Spende nachhaltig Gutes bewirken zu können und werden diese Initiative des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes in Hanau nicht nur einmalig unterstützen sondern beginnen mit dem heutigen Tage eine langjährige Kooperation zum Wohle der Kinder und Familien des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes", so Beuers im Rahmen der Spendenübergabe.
Der Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. ist ein freier überkonfessioneller und gemeinnütziger Träger der Jugendhilfe. Zum Verein gehören die beiden Kinderdörfer Hanau und Wetzlar, die Familienberatungsstelle ask in Hanau und die Fortbildungseinrichtung CONNECT.
Familienorientierung und systemisches Denken sind die Grundlagen des fachlichen Leitbildes und der Handlungskonzepte des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes.
Die Multi-Familien-Therapie für die Jugendhilfe ist ein innovatives neues Angebot in Deutschland. Von Prof. Dr. Eia Asen in London für die Arbeit mit Familien in der Psychiatrie entwickelt, wird es seit zwei Jahren in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern in Hessen umgesetzt und für die Jugendhilfe adaptiert. Die Weiterbildung wird durch Eia Asen persönlich begleitet.
Die Multifamilientherapie ist eine Therapieform, in der Eltern von Kindern mit psychischen oder sozialen Störungen, die durch das schwierige Umfeld im Familienleben entstehen, aktiv mit eingebunden werden, die teils wöchentlich oder teils täglich stattfinden. Bei dieser Therapie werden Kinder aus ihrem gewohnt schwierigem Umfeld geholt und werden mit ihren Problemen intensiv therapiert. Die Eltern werden bei den Gruppentherapien mit einbezogen, in der mehrer Familien teilnehmen. In der Gruppentherapie müssen Eltern lernen Verantwortung zu übernehmen; Isolation und Stigmatisierung zu überwinden. Beziehungsprobleme werden transparent und konstruktiv verarbeitet. Dadurch wird Solidarität geschaffen und Hoffnung entsteht.
"Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass plötzlich mehrere Familien an einem Tisch sitzen und somit die Auffälligkeiten der jeweils anderen Familien benennen können", erklärt Rüdiger Jährling. "Damit man jedoch die Barrieren zu Therapiebeginn abbauen kann und die Hemmschwelle sinkt, übernimmt eine Familie, die in solchen Gruppentherapien Erfahrungen hat, den Posten der Expertenfamilie. Damit sollen zusätzlich noch die Ängste der anderen Familien genommen werden."