Ob eine Cyberversicherung sinnvoll ist oder nicht, muss in einem Abwägungsprozess festgestellt werden, dem eine Kosten-Nutzen-Analyse zugrunde liegt. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, wie hoch das eigene Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, eingeschätzt wird. Einige Faktoren für den Abschluss einer Versicherung sind:
- Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts
- Geschäftsfeld/Gewerbe (Abhängigkeit von der IT)
- Höhe des zu erwartenden Schadens
- Unternehmensgröße
Wichtiger ist noch die Frage: Was aber ist zu tun, wenn das eigene Unternehmen Opfer einer Cyber-Attacke ist? Hierzu sind Meldewege zu definieren, alle betroffenen Personen zu informieren und Kontaktdaten auch offline bzw. analog verfügbar zu halten, schließlich kann eine digitale Kontaktliste ebenfalls vom Cyber-Angriff betroffen sein. „Was trivial klingt, wird oftmals versäumt“, so Dr. Voßbein und verweist darauf, dass bei Attacken insbesondere schnelles Handeln elementar ist.
Bei einem IT-Sicherheitsvorfall sollten die Geräte und das IT-System des Unternehmens vom Internet getrennt werden. Folge: Der Angreifende wird daran gehindert, seinen Angriff zu steuern. Eine mögliche Datenexfiltration wird verhindert. Vom Angriff betroffene Geräte und Computer sollten nach Möglichkeit nicht abgeschaltet werden, um die Arbeit von Ermittlern nicht zu behindern. Für das Unternehmen ist es in einem solchen Angriffsfall von hoher Bedeutung, ob zu normalen Zeiten regelmäßig passgenaue Backups erstellt wurden. Wenn dies so ist, kann der Geschäftsbetrieb zeitnah wieder anlaufen. „Lösegeld sollte auch nicht voreilig gezahlt werden, schließlich weiß man nie, ob die Systeme wieder ‚freigegeben‘ werden und man nicht beim nächsten Mal gezielt angegriffen wird“, empfiehlt Dr. Jörn Voßbein.