"Europa tut der Universität gut", konstatiert der Leiter des Akademischen Auslandsamtes, Marc Frey. Nie war es für die Studierenden einfacher, einen Teil des Studium im europäischen Ausland zu absolvieren und dabei unerlässliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu sammeln. Neben der Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und dem Einblick in ein anderes Hochschulsystem, sind es vor allem die sogenannten Soft Skills wie Selbstständigkeit, Toleranz, Selbstreflektion auf sich und sein Heimatland, die im späteren interkulturellen Berufsleben so eminent wichtig sind.
So studieren jährlich über 100 deutsche Studierende in Ungarn, Spanien, Frankreich, Schweden, um nur einige Länder zu nennen. Die Studierenden werden dabei durch das Erasmusprogramm (Namenspatron: Erasmus von Rotterdam) der Europäischen Union unterstützt, sowohl finanziell als auch bei der Vorbereitung des Aufenthaltes.
Auf dem Campus der TU Kaiserslautern studieren über 700 europäische Studierende, mit drei Studierenden hat man 1970 angefangen. Sie machen etwa 40 Prozent der internationalen Studierenden aus und tragen zur Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei. Die meisten kommen aus Luxemburg, der Türkei, Bulgarien, Polen und Frankreich. Einige blieben nur für ein halbes Jahr, die Mehrzahl für ein komplettes Studium.
Diplom, Ade. Im Zuge des sogenannten Bolognaprozess zur Schaffung eines europäischen Hochschulraumes, heißt es auch Abschied zu nehmen vom bekannten Studienabschluss "Diplom". Dieser wird ersetzt durch das zweistufige Bachelor/Master-System und soll die Transparenz und Durchlässigkeit eines Studiums in Europa erleichtern.
Die Bürger der Stadt zeigten sich enorm interessiert an den Veränderungen im Hochschulbereich und eine Mutter hat schon erfahren, was es heißt, wenn das eigene Kind von einem Auslandsaufenthalt nicht mehr nach Hause kommt, wohl wissend, dass Europa viel zu bieten hat.