Das Projekt hat eine geplante Gesamtlaufzeit von neun Jahren, für die ersten viereinhalb Jahre wird die DFG rund 1.000.000.- Euro pro Jahr bereit stellen, eine vergleichbare Summe wird den kanadischen Partnern durch ihre Forschungsförderungsagentur, dem National Sciences and Engeneering Council (NSERC) zur Verfügung stehen.
Sprecher und Stellvertretender Sprecher dieses Graduiertenkollegs (Prof. Dr. Ekkehard Neuhaus, Fachbereich Biologie der Technischen Universität Kaiserslautern, und Prof. Dr. Richard Zimmermann, Universität des Saarlands Medizinische Fakultät in Homburg) weisen auf die besondere Aktualität dieser Fragestellung hin. "Jedes dritte Gen im Menschen kodiert für ein Membranprotein und viele Hundert Krankheiten (zum Beispiel besondere Krebsformen, Mukoviszidose, Leber- und Nierenschäden oder besondere virale Infektionen) sind ursächlich auf Defekte in diesen Proteinen zurückzuführen. Daher ist es auch nicht überraschend, dass fast jedes zweite verfügbare Medikament auf Membranproteine wirkt. Wir werden mit diesem großen Projekt neue Erkenntnisse gewinnen, um in Zukunft weitere Ansatzpunkte für Therapien zu entwickeln."
Im Rahmen des neuen Graduiertenkollegs werden etablierte Kollegen/innen und hochkarätige junge Arbeitsgruppenleiter/innen ihre jeweiligen Kompetenzen bündeln, um einerseits anspruchsvolle Forschungsprojekte gemeinsam durchzuführen und um andererseits ein zusätzliches Ausbildungsangebot für die Doktoranden/innen (Graduierte) anbieten zu können, das die zukünftigen Absolventen/innen zu hochqualifizierten Forschern/innen werden lässt.
Durch die enge Kooperation mit der Universität in Edmonton (Alberta, Kanada) wird diese Forschungs- und Ausbildungsplattform maßgeblich erweitert. Auch die kanadischen Kollegen/innen sind international führende Membranproteinforscher/innen und bringen mit ihren Erfahrungen weiteres Know-how in das Graduiertenkolleg ein. Die deutschen und kanadischen Kollegen/innen kennen sich teilweise schon seit vielen Jahren und haben darüber hinaus zwei internationale Tagungen organisiert, um die konzeptionellen Grundlagen für den erfolgreichen Antrag zu legen.
Geplant sind regelmäßige Treffen aller Projektpartner, gemeinsame Workshops und Konferenzen, Ko-Betreuung durch deutsche und kanadische Professoren/innen, die besondere Förderung des weiblichen Nachwuchses sowie ein mindestens sechs Monate langer Aufenthalt der Doktoranden/innen in Kanada bzw. an den deutschen Standorten. "Wir erwarten, dass diese Kooperation sowohl unsere Forschung beflügelt, als auch die Attraktivität unserer Standorte weiter erhöht."
Die Technische Universität Kaiserslautern (Sprecherstandort) und die Universität des Saarlandes sehen sich durch diesen großen Erfolg in ihrem Ziel bestätigt, erstklassige Forschung mit exzellenter Ausbildung auf internationaler Ebene zu verbinden.