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Die besten Köpfe für die Technische Universität Kaiserslautern - 50. Ernennung seit 2002

(PresseBox) (Kaiserslautern, )
Anlässlich der Ernennung von Dr. Nora Zingler zur Juniorprofessorin an der TU Kaiserslautern lud der Präsident zu einer Feierstunde in die Villa Denis ein. Im Tagungs- und Begegnungszentrum vor den Toren der Stadt fanden die Juniorprofessoren der TU Gelegenheit zum Gedankenaustausch.

Gerne haben die jungen Wissenschaftler die Möglichkeit genutzt, sich näher kennen zu lernen und Gedanken auszutauschen. Der stilvolle Rahmen der Villa Denis bietet dazu in ausgezeichneter Weise Freiräume für Kommunikation, Kreativität und Innovation. Da die Forschungsbereiche immer komplexer werden, ist es um so wichtiger, interdisziplinär zu arbeiten. Der Kontakt mit den Kollegen gewinnt an Bedeutung.

Dr. Nora Zingler ist die 50. Juniorprofessorin an der TU Kaiserslautern. Zum 1. September 2009 wurde sie auf das gerade eingerichtete Lehrgebiet für Molekulare Genetik im Fachbereich Biologie berufen. Die TU Kaiserslautern ist eine junge Universität, die wachsen will. Gerade für die Exzellenz in der Lehre vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft ausgezeichnet, sieht sie sich vor eine zentrale Herausforderung gestellt. Um ihr bisheriges Niveau in Forschung, Lehre und Studium zu halten, muss sie attraktive Studienangebote entwickeln. Dabei gilt es, zukunftsrelevante Themen zu erkennen und entsprechende Kompetenzen aufzubauen. Der Nachwuchsförderung kommt daher besondere Bedeutung zu. Unter dem Motto "Die besten Köpfe für die Wissenschaft" will sie für junge Akademiker besonders attraktiv sein und deren Karrieren entsprechend fördern.

"Die TU Kaiserslautern hat im Jahre 2002 als erste Hochschule in Rheinland-Pfalz Juniorprofessuren eingerichtet," betont der Präsident der TU Kaiserslautern Prof. Dr. Helmut Schmidt. Bis heute hat sie 50 Nachwuchswissenschaftlern diesen Qualifizierungsweg eröffnet. Das Engagement der einzelnen Hochschulen und Bundesländer ist sehr unterschiedlich. Die anderen rheinland-pfälzischen Universitäten haben nicht so oft von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Bis zum Juli 2009 hat die große Universität Mainz 43, die Universität Koblenz-Landau 17 und die Universität Trier 14 Juniorprofessoren berufen.

"Aus Sicht der TU Kaiserslautern ist besonders positiv hervorzuheben, dass durch die Einführung der Juniorprofessuren wissenschaftliche Exzellenz nach Kaiserslautern rekrutiert wurde, die sich sonst hier wahrscheinlich nicht beworben hätte", führt der Präsident weiter aus. Bei der Juniorprofessur fügt sich zum rein wissenschaftlichen Exzellenzkriterium die Eignung zum Hochschullehrer. Die Hochschulen ihrerseits müssen sicherstellen, dass Forschung und Lehre exzellent gestaltet werden. Ist doch gerade die hervorragende Gestaltung der Lehre unabdingbar für das Heranreifen des exzellenten Nachwuchses von übermorgen.

Die Juniorprofessur ist ein Instrument der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Junge Wissenschaftler mit einer hervorragenden Promotion können sich ohne das früher übliche Verfahren der Habilitation in Forschung und Lehre beweisen. Dabei arbeiten sie selbstständig und verfügen über dieselben Rechte und Pflichten wie "ordentliche" Professoren.

Mit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes wurde im Februar 2002 die Juniorprofessur als Alternative zur Habilitation eingeführt. Vor dem Hintergrund, dass der akademische Nachwuchs im internationalen Vergleich deutlich älter ist, wenn er zum Professor ernannt wird, suchte man nach einer Möglichkeit, die Chancen des akademischen Nachwuchses an deutschen Universitäten zu verbessern. Neben der Absicht die Qualifikationswege zu verkürzen, wollte man auch im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter für Verbesserungen sorgen. Außerdem sollten wissenschaftliche Karrieren in Deutschland attraktiver und kalkulierbarer werden.

Die bessere Planbarkeit der Hochschulkarrieren lag dem Präsidenten der TU Kaiserslautern von je her am Herzen. Bereits in den 1990er Jahren forderte Prof. Dr. Helmut Schmidt, damals Sprecher der Münsteraner Privatdozenten, mehr Kalkulierbarkeit für den Hochschullehrernachwuchs. Während seiner gesamten Laufbahn hat er sich für dieses Ziel eingesetzt. "Ich freue mich daher besonders, dass wir hier an der TU Kaiserslautern jungen hochqualifizierten Wissenschaftlern bessere Chancen, auch hinsichtlich der Planbarkeit eröffnen können," unterstreicht der Präsident.

Vor der 35-jährigen Dr. Nora Zingler liegt das ganze Aufgabenspektrum eines Universitätsprofessors: von der Forschung über die Lehre bis hin zur Verwaltung. Der Fachbereich Biologie lässt ihr Zeit, in die neue Aufgabe hineinzuwachsen. So steht sie nicht sofort zum Beginn des Wintersemesters am Katheter. Vorrang hat erst einmal die Einrichtung ihres Labors und der Aufbau der Forschungsgruppe. Gegen Ende des Semesters wird sie die ersten Vorlesungsstunden übernehmen. Die TU legt den Juniorprofessoren zwar die üblichen Dienstverpflichtungen auf, zugleich achtet sie aber darauf, dass den jungen Wissenschaftlern genügend Freiraum für die eigene Weiterqualifizierung bleibt. So liegt die Lehrverpflichtung gewöhnlich bei vier Semesterwochenstunden.

Nach einer Untersuchung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung aus dem Jahre 2007 ist die Juniorprofessur als Instrument der Nachwuchsförderung etabliert. Rund 900 Juniorprofessuren wurden bundesweit eingerichtet. Auch die Ziele, die mit der Juniorprofessur verfolgt werden, wurden zum guten Teil erreicht. Die Zeitspanne von der Promotion bis zur Berufung als Juniorprofessor beträgt im Durchschnitt 3,4 Jahre, das Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren. Durch die Senkung des Erstberufungsalters ist die frühere Unabhängigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses in Lehre und Forschung gewährleistet. Der Frauenanteil ist in allen Fächergruppen deutlich höher als beim herkömmlichen Verfahren. Das gilt auch für Fächergruppen in den stark männerdominierten Natur- und Ingenieurwissenschaften. In ihren Ausschreibungen ermutigt die TU Kaiserslautern ausdrücklich geeignete Akademikerinnen sich zu bewerben. Sie weist darauf hin, dass Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern willkommen sind. Derzeit sind 25% der Juniorprofessoren weiblich.

Die TU Kaiserslautern stellt an die Bewerber auf eine Juniorprofessur höchste Anforderungen. Sie erwartet hervorragende Forschungsleistungen. Das Berufungsverfahren entspricht den strengen Maßstäben einer regulären Berufung. Laut Gesetz sind die Juniorprofessuren auf sechs Jahre begrenzt. Nach drei Jahren erfolgt eine Evaluation. Mit positiver Evaluation wird die Berufungsfähigkeit auf eine unbefristete Professur festgestellt. Das Landeshochschulgesetz sieht unter bestimmten Voraussetzungen vor, dass ein/e Juniorprofessor/in ohne weitere Ausschreibung auf eine Lebenszeitprofessur an derselben Hochschule berufen werden kann. Dieses als tenure track aus den USA bekannte Verfahren soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Karriere planbarer zu machen.

In seiner bundesweiten Studie kommt das CHE zu dem Schluss, dass bei allen positiven Aspekten die Juniorprofessur hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Ursache hierfür sieht es in der Tatsache, dass zwei Kernelemente der Reform nicht hinreichend etabliert sind: das Tenure-track-Verfahren und die Abkehr von der Habilitation. Die TU Kaiserslautern hat hingegen von Anfang an die Möglichkeit des tenure track eingeräumt und sich gegen die zusätzliche Habilitation von Juniorprofessoren ausgesprochen, es auf Wunsch der Kandidaten aber ermöglicht. Das mögen mit die Gründe sein, warum die Juniorprofessur an der TU Kaiserslautern ein Erfolgsmodell ist.

Nach der Studie des CHE gehört die TU Kaiserslautern zu den wenigen Universitäten, die von der Möglichkeit des tenure track Gebrauch machen. Nach Aussage der Präsidentin der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Prof. Dr. Margret Wintermantel sind "attraktiv ausgestattete tenure tracks hervorragend geeignet, höchst qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten im Wissenschaftssystem zu halten oder aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Ausgangslagen und Rahmenbedingungen sind vor Ort sehr unterschiedlich. Einerseits kann eine Hochschule mit Tenure-track-Angeboten herausragende Nachwuchswissenschaftler anwerben und um diese Forschungsschwerpunkte aufbauen. Andererseits gibt es Fakultäten mit einer sehr großen Zahl höchstqualifizierter junger Wissenschaftler, die vielfach Chancen auf eine Berufung an andere Hochschulen haben."

Das deckt sich mit den Erfahrungen des Präsidenten der TU Kaiserslautern, Prof. Dr. Helmut Schmidt. "In einigen Fällen haben Fachbereiche über tenure track Juniorprofessuren in Dauerprofessuren überführt, weil sie von der Exzellenz der vor wenigen Jahren berufenen jungen Wissenschaftler uneingeschränkt überzeugt waren und oft schon vor Auslaufen der Juniorprofessorenzeit auswärtige Rufe abgewehrt werden mussten. Etliche Juniorprofessoren der TU Kaiserslautern haben andererseits bereits auswärtige Rufe erhalten und angenommen, zum Beispiel von den Universitäten Stanford, Aachen, Karlsruhe, Kiel, Konstanz, Mannheim."

Bislang sind an der TU Kaiserslautern 26 Juniorprofessoren meistens vor Ende der Laufzeit ausgeschieden. Zum Zeitpunkt des Ausscheidens hatten nach Kenntnis der TU Kaiserslautern bereits 19 einen Ruf auf eine Professur angenommen. Sechs davon an der TU Kaiserslautern.
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