Energiewende und Förderungen schaffen Anreize für neue Hausanschlüsse
Nachhaltigkeit ist in aller Munde und ein nachhaltiger Umgang mit Energie wird in vielen Gesetzen neu verankert. Die Einführung einer CO2 Steuer auf Heizöl und Erdgas ließ 2021 die Kosten für Eigenheimbesitzer steigen. Gleichzeitig werden fossile Energieträger nicht nur aufgrund ihrer zeitlich begrenzten Verfügbarkeit immer teurer, sondern auch aufgrund geopolitischer Entwicklungen, die die Weltmarktpreise nach oben treiben. Aus diesen Gründen werden nachhaltige Systeme von der öffentlichen Hand gefördert, wie zum Beispiel der Einbau neuer Heizungen mit erneuerbaren Energien. Dabei erhalten Hauseigentümer spezielle Förderungen von Land und Versorgern, die einen Wechsel attraktiv gestalten sollen.
Das Zusammenspiel von Fördermaßnahmen, Einführung einer CO2 Steuer und Preissteigerungen bei den fossilen Energieträgern schafft neue Potentiale für die Baubranche im Hinblick auf die Hausanschlüsse. Auch die gesetzliche Empfehlung, dass Heizungskessel nach spätestens 20 Jahren ausgetauscht werden müssen, fördert den Wechsel zu neuen Anschlüssen. Die Zahlen sprechen Bände: Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks gibt an, dass 3 Millionen Ölheizungen und 4 Millionen Gasheizungen, seit mehr als 20 Jahren in Betrieb sind. Dazu kommen seit 2022 noch die Vorgaben des Klimaschutzpakets, nachdem der Einbau von neuen Ölkesseln ab 2026 nicht mehr erlaubt. ist bzw. Ölheizungen nur bis Ende 2025 weiterhin eingebaut und in Betrieb genommen werden dürfen. Hier besteht durch Förderungen ebenfalls ein großer Anreiz, auf erneuerbare Energie umzurüsten.
Und dann ist da noch der Glasfaserausbau. Über das sogenannte Graue-Flecken-Förderprogramm können Kommunen, Landkreise, kommunale Zweckverbände und Gebietskörperschaften sowie Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft für Gegenden, in denen im Download weniger als 100 Mbit/s zur Verfügung stehen, seit April 2021 Förderanträge stellen. Ganze 12 Milliarden Euro stellt der Bund für die Glasfaseranbindungen zur Verfügung, die Bundesländer beteiligen sich an den Kosten.
Hausanschluss-Lösungen für alle Fälle
Die finanzielle Förderung ist das eine, die tatsächliche Herstellung all dieser neuen Hausanschlüsse das andere. Und hier kommen kommt die grabenlose Technik ins Spiel. Denn im offenen Tiefbau können die Kosten für die Leitungsverlegung schnell ausufern. Von Dauer, Lärm, Dreck und Flächenbeschädigung gar nicht zu reden. Gut also, dass es die nachhaltige und schonende gabenlose Bauweise gibt, die Umweltbelastungen, Zeit und Kosten bei der Herstellung neuer Hausanschlüsse für Versorger und Eigenheimbesitzer immens reduziert. Die grabenlose Technik bietet hier Lösungen für alle Fälle bzw. Hausanschlüsse für Medien aller Art - ins Haus zur Hauptleitung oder in umgekehrter Richtung komplett ohne Gräben und ohne Kopfloch vor dem Gebäude.
Die Einstiegsmaschine in die grabenlose Technik und Allzweckwaffe für Hausanschlüsse mit linearem Trassenverlauf sind ungesteuerte GRUNDOMAT-Erdraketen. Beim Vortrieb der pneumatisch angetriebenen Erdrakete der Boden in das umgebende Erdreich verdrängt und verdichtet. In die entstandene Erdröhre können Kurzrohre mit glatten, außen nicht überstehenden Muffen sofort oder nachträglich eingezogen werden. Eine bewährte Konstruktion garantiert zielgenauem Vortrieb auch in steinigen Böden.
Bei komplexen Trassenverläufen, die die Steuerbarkeit des Bohrkopfs erfordern, wie z B, bei engen Platzverhältnissen, anspruchsvollen Terrains wie Hanglagen und/oder schwierigen Böden kommen steuerbare Mini-HDD-Systeme vom Typ GRUNDOPIT zum Einsatz – die je nach Erfordernis aus Grube Schacht gestartet werden können. Die kompakten Anlagen erfordern nur kleine Baugruben und können je nach Modell flach über bestehenden Leitungsnetzen bohren, was besonders praktisch für die schnelle Herstellung von Glasfaser-Hausanschlüssen ist.
Eine weitere Lösung von TRACTO für die Herstellung von Hausanschlüssen, die verfahrenstechnisch zwischen den Erdraketen und den Mini-HDD-Systemen angesiedelt ist, ist die GRUNDOSTEER Richtpressanlage. Wie mit der Erdrakete wird der Zielpunkt mittels Peiloptik anvisiert und das Erdreich beim Vortrieb statisch verdrängt. Der ortbare Lenkkopf erlaubt Richtungskorrekturen während des Vortriebs, ähnlich der HDD-Bohrtechnik.
Bei allen drei Systemen kann die Rohrleitung durch eine Kernlochbohrung in der Hauswand direkt bis ins Gebäude verlegt werden. Mit Erdraketen und der Richtpressanlage geht das auch in umgekehrter Richtung, d. h. aus dem Gebäude zur Hauptleitung. Spezielle Hausabdichtungen sorgen dafür, dass sie Hauswand anschließend wieder vollständig dicht ist.
Grabenlos ist heute Standard für gut aufgestellte Unternehmen
Um das Potential für grabenlose Hausanschlüsse aus Sicht eines Auftraggebers und eines Auftragnehmers zu beleuchten, wurden Marius Schäfer von der Netzgesellschaft Düsseldorf und dem Tiefbauunternehmer Oliver Pöllmann um ihre Einschätzung gebeten. Versorgungsunternehmen und Bauunternehmer arbeiten schon seit vielen Jahren mit grabenloser Technik. Als Vertreter des alleinigen Energie- und Wasserversorgers der Metropole Düsseldorf sieht Marius Schäfer NODIG „heutzutage als Standard für gut aufgestellte Unternehmen“. Der Spezialist für Anschlusstechnik weist auf den erhöhten Planungsbedarf hin, der jedoch durch die Einsparung an Zeit, Personal und Material wettgemacht wird.
Für die Verlegung neuer Hausanschlüsse mit gesteuerter Bohrtechnik entwickelt die Netzgesellschaft Düsseldorf in Zusammenarbeit mit TRACTO sogar neuartige grabenlose Lösungen. Oliver Pöllman sieht in Erdraketen sogar „ein Muss für jedes Bauunternehmen, selbst nur bei fünf Einsätzen im Jahr“ und betont, dass die Resonanz bei den Hauseigentümern auf die unterirdische Verlegung durchweg positiv ist. Während er seine Erdrakete auch in Serie nutzt, setzt der Tiefbauunternehmer sein Mini-Spülbohrsystem für „speziell dafür zugeschnittene, einzelne Hausanschlüsse“ ein. Auch wenn die Vorbereitung für die gesteuerte Bohrung deutlich aufwendiger als für einen Erdraketen-Einsatz ist, stimmt der Profit. „Die Entlohnung, die man bei einem alternativlosen Angebot bekommt, ist schon beeindruckend.“ sagt Oliver Pöllmann mit einem breiten Grinsen.
Kommunale und regionale Auftraggeber erkennen immer mehr, dass kein Weg am Einsatz grabenloser Verlegeverfahren vorbeiführt, wenn zentrale Infrastrukturprojekte gelingen sollen. Nicht nur der Kostenfaktor, auch die Aspekte Zeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschleunigen diese Erkenntnis. Deshalb lohnen sich Investitionen in grabenlose Technik für Tiefbauunternehmen kurz-, mittel- und langfristig. Allein das Potential im Bereich Hausanschlüsse ist enorm und wird in den kommenden Jahre stetig zunehmen. Ähnliches gilt für den Ausbau der Verteilnetzte, z.B. für die Energieversorgung oder die digitale Infrastruktur.