Christoph Matschie, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, gratuliert den Schülern und der Lehrerin: "Geschichte wird nicht nur von großen Helden oder Staatsmännern geschrieben. Den Lauf der Welt bestimmen oft viele 'kleine' Helden, die zum richtigen Zeitpunkt über sich hinauswachsen. Dies haben auch die Teilnehmer des diesjährigen Geschichtswettbewerbs deutlich gemacht. Alle Schüler haben ihr Geschichtsbewusstsein gestärkt und so manches Geheimnis gelüftet. Wie dies perfekt von Pädagogen unterstützt wird, hat Frau Pfeffer gezeigt. Dafür danke ich ihr."
Bei den Schülern aus Gotha stand der Wehrmachtsoffizier Josef Ritter von Gadolla im Mittelpunkt. Gadolla hatte seine Einheiten im April 1945 aus Gotha abrücken lassen und kapituliert, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Dafür wurde er am 5. April 1945 wegen Hochverrats erschossen. Die Schüler aus Gotha wollten wissen, wie die Nachwelt mit Gadolla umgegangen ist, und stellten sich die Frage "Wann ist der Held ein Held?".
Lehrerin Daniela Pfeffer stand zehn Schülern der Klassenstufen 5 und 6 der Hermann-Lietz-Schule bei ihrem Projekt über die Hintergründe der Zwangsumsiedlung des im deutsch-deutschen Grenzgebiet gelegenen Streufdorf im Jahr 1952 zur Seite. Sie unterstützte sie bei Recherchearbeiten und Zeitzeugengesprächen. Die Jury würdigte ihr "besonders gelungenes Engagement".
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wird seit 1973 von der Hamburger Körber-Stiftung ausgerichtet. Er geht auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber zurück. Seit Beginn haben insgesamt über 120.000 Jugendliche mit rund 25.000 Projekten am Wettstreit teilgenommen. Allein 2008/2009 beteiligten sich deutschlandweit über 6.600 Kinder und Jugendliche mit 1.831 Projekten. Weitere Informationen sind im Internet unter www.geschichtswettbewerb.de zu finden.