"Die Thüringer Schule will und muss Kinder und Jugendliche bestens auf ein selbstbestimmtes Leben in einer zusammenwachsenden Welt sowie auf die Zukunft in einer komplexen hochtechnisierten Wissens- und Mediengesellschaft vorbereiten. Die Reform des Gymnasiums leistet dabei einen wichtigen Beitrag. Die Einführung der zweiten Fremdsprache ab Klasse 5 eröffnet den Schülern neue Welten und Kulturen und schafft die Voraussetzung für Kommunikation und Mobilität. Das neue Fach Mensch-Natur-Technik in den Klassen 5 und 6 vermittelt in einem handlungsorientierten Unterricht Fachwissen. Schüler können dabei naturwissenschaftliche Sachverhalte bewerten und sich darüber austauschen. Darüber hinaus ist jede Schule aufgefordert, ihr Profil insbesondere im Wahlpflichtbereich zu stärken. So können eigenverantwortlich und flexibel Wahlpflichtfächer angeboten und ein projektorientierter Unterricht gestaltet werden. Eine besondere Bedeutung kommt dem verständnisintensiven Lernen zu. Lehrer müssen dabei das Verstehen und Mitdenken jedes einzelnen Schülers in den Mittelpunkt des unterrichtlichen Handelns stellen. Auch weiterhin wird die Durchlässigkeit zur Regelschule, dem Herzstück unseres Schulsystems, gewährleistet", so Goebel.
Die neue Stundentafel ist durch Doppeljahrgangsstufen strukturiert. So können Lehrer ihre Stundenverteilung und ihren Unterricht längerfristig für zwei Schuljahre planen. Alle Bereiche der Stundentafel enthalten flexible Stunden für die Profilierung der Schule und zur Gestaltung kooperativen sowie fächerübergreifenden Lernens. Die neue Stundentafel kann im Rahmen der schulinternen Lehr- und Lernplanung verändert werden. Die Gesamtstundenzahl bleibt gleich.
Neu unterrichtet wird ab Klassenstufe 5 erstmals das Fach Mensch-Natur-Technik. Die Stundentafel sieht in den Klassenstufen 5 und 6 in der Summe sechs Unterrichtswochenstunden vor, die schulintern auf der Basis des Lehrplanes für die beiden Schuljahre konzipiert werden. Das Fach Mensch-Natur-Technik baut auf dem Heimat- und Sachkundeunterricht der Grundschule auf und schafft Voraussetzungen für den fachwissenschaftlich ausdifferenzierten Unterricht in Biologie, Chemie und Physik ab der Klassenstufe 7. Insgesamt wird die Gesamtwochenstundenzahl in der Sekundarstufe I im Bereich der Naturwissenschaften von 20 auf 30 Stunden erhöht.
Gestärkt werden zudem die Fremdsprachen. Mit den geplanten Änderungen können Schüler ab Klassenstufe 5 zwei Fremdsprachen erlernen. Spätestens ab Klassenstufe 9 werden dann verbindlich bilinguale Module in der ersten Fremdsprache mit zwei Jahreswochenstunden unterrichtet. Außerdem kann im Wahlpflichtbereich ab Klassenstufe 9 ein Schüler eine dritte Fremdsprache erlernen.
Im Wahlpflichtbereich der Klassenstufen 9 und 10 können die Fächer Darstellen und Gestalten, eine dritte Fremdsprache, Informatik, Naturwissenschaften und Technik oder ein weiteres Fach auf der Grundlage eines schulinternen Lehrplanes unterrichtet werden. Die Schüler können dabei eigene Schwerpunkte setzen. Dadurch haben sie die Chance, individuelle Stärken im musisch-künstlerischen, sprachlichen und/oder naturwissenschaftlich-technischen Bereich auszuprägen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.thueringen.de/... zu finden.