Kultusminister Müller erklärt dazu: "Der Bologna-Prozess bedeutet für die deutsche Hochschulausbildung einen fundamentalen Umbruch. Im 2006 novellierten Thüringer Hochschulgesetz wurde klar geregelt, dass die Hochschulen eine gestufte Studiengangsstruktur mit Bachelor- und Masterstudiengängen einführen und neue Studiengänge als Bachelor- oder Masterstudiengänge einrichten sollen. Verbindlich vorgeschrieben wurden zudem die Modularisierung, ein Leistungspunktesystem, das Diploma Supplement und die Akkreditierung. Gemessen an diesen Zielen ist in den letzten Jahren in Deutschland und insbesondere in Thüringen viel erreicht worden. Bundesweit sind im Sommersemester nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz fast 67 Prozent aller Studiengänge umgestellt worden, an den Fachhochschulen sogar bereits über 89 Prozent. Thüringen liegt mit insgesamt 82 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. An den Thüringer Fachhochschulen ist die Umstellung fast vollständig erfolgt. Mittlerweile sind bereits über 43 Prozent der Studierenden an Fachhochschulen in Bachelor-Studiengängen immatrikuliert und nur noch knapp die Hälfte in den alten Diplomstudiengängen eingeschrieben.
Bundesweit führend bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses war die Universität Erfurt. Mit Aufnahme des Lehrbetriebs 1999 wurden die neuen Studiengänge eingeführt. Die Lehramtsstudiengänge wurden 2003 umgestellt. Die heutige Graduierung der ersten BA/MA-Lehramtsabsolventen ist ein Meilenstein der Lehrerausbildung in Thüringen. Allen Lehramtsanwärtern gratuliere ich herzlich und wünsche viel Freude bei der Ausübung dieses wunderbaren Berufes. Auch weiterhin wird die Lehrerausbildung für die Landesregierung einen besonderen Stellenwert haben. Mit dem Thüringer Hochschulgesetz und dem Lehrerbildungsgesetz haben wir den Hochschulen vielfältige Möglichkeiten eröffnet, die Ausbildung zukünftiger Lehrer qualitativ und praxisorientiert weiterzuentwickeln."