Die hohe Akzeptanz der Familienpolitik, so Müller weiter, drücke sich in überdurchschnittlichen Betreuungsquoten und -zeiten aus. Rund 74 Prozent der Zweijährigen und rund 96 Prozent der dreijährigen Kinder besuchten eine Kindertageseinrichtung. Thüringen habe den größten Anteil von Kindern in Ganztagesbetreuung - rund 83 Prozent der unter dreijährigen und 88 Prozent der über dreijährigen Kinder besuchten länger als sieben 7 Stunden eine Einrichtung. Darüber hinaus besuche die Mehrzahl der Kinder die Kindertagesstätte mindestens vier Jahre. Dadurch würden nahezu alle Kinder in Thüringen durch die Bildungsangebote der Kindertagestätten erreicht.
"Beim Qualifikationsniveau des Personals liegt Thüringen im Spitzenfeld. Rund 94 Prozent der Erzieherinnen - das sind 22 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt - verfügen über einen Fachschulabschluss. Das sind gute Voraussetzungen für eine hohe Qualität der in den Kindertagesstätten geleisteten Arbeit und davon profitieren unsere Kinder direkt" so Müller. Auch das Engagement des Landes bei der Finanzierung der Kindertagesstätten sei Spitze So sei Thüringen mit einem Landesanteil von 37,8 Prozent das Flächenland, das sich am stärksten an den Gesamtkosten der Kindertagesstätten beteilige.
Dennoch werden auch Punkte benannt, bei denen die Autoren des Länderreports Veränderungsbedarf sehen. So bestünden 'eher ungünstige Bedingungen bei den Personalressourcen'. "Diese Einschätzung nehmen wir sehr ernst. Derzeit prüfen wir, welche Veränderungen beim Betreuungsschlüssel vorgenommen werden müssen", so Minister Müller. "Kritik üben die Autoren an den freien Trägern. Deren Anteil an der Finanzierung der Kindertagestätten sei 'mit 0,5 Prozent bemerkenswert gering'."