Das Institut, das die Lehraufträge vergeben hat, ist die School of Urban Development and Environment Engineering, mit der die zwei Holzgerlinger Unternehmen seit vielen Jahren Beziehungen aufgebaut haben. Regelmäßig besuchten Gruppen chinesischer Studenten und Professoren die Unternehmen, um praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der von TP organisierten Rücknahme elektrischer und elektronischer Altgeräte aus dem Markt und deren Verwertung zu sammeln. Neben der Rücknahme für Recyclingzwecke spielt dabei die Entmarktung und das Management der zurück erhaltenen Werte sowohl als Bilanzposten als auch als Rohstoffquelle eine immer größere Rolle. Bei der 1WEEE Services GmbH haben Praktikanten und Angestellte, die über die SSPU nach Holzgerlingen kamen, in erster Linie Know-how über die Verpflichtungen von Herstellern für Altgeräte, Batterien und Verpackungen und weitergehende Regelungen wie Energieeffizienz und Chemikalien erhalten. Da der überwiegende Teil der Elektronikgeräte auf den Weltmärkten in Fernost und vor allem in China gefertigt wird, spielen diese Fragen der Compliance, also der Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften und deren vielfältigen Ausprägungen auf den Absatzmärkten weltweit, für die Hersteller in Ostasien eine wichtige Rolle.
Die Lehraufträge für Kienle und Lückefett drehen sich daher genau um die Fragen der weltweiten Compliance-Themen sowie der Entmarktung, Ressourceneffizienz und des Umweltschutzes in den Produktsegmenten Elektro und Elektronik. 1WEEE-Geschäftsführer Hans-Jochen Lückefett sieht in seiner, im Laufe dieses Jahres beginnenden, Lehrtätigkeit in China einen Baustein zum besseren Verständnis zwischen den wichtigen Handelspartnern China und Europäische Union (EU): "Die Ziele, die die EU mit ihren Richtlinien und Verordnungen auf den Gebieten Umwelt- und Verbraucherschutz sowie bei der Ressourceneffizienz anstrebt, können nur mit einem intensiven Austausch und einer partnerschaftlichen Beteiligung des weltweit wichtigsten Herstellerlandes erreicht werden." TP-Geschäftsführer Kienle sieht in dem Engagement der Chinesen eine wirtschaftliche Notwendigkeit: "Ohne die Nutzung der Altgeräte als Rohstoffquelle werden Ressourcen weltweit immer teurer und bald auch für die chinesischen Hersteller nicht mehr bezahlbar."