Das DFG-Graduiertenkolleg Mobilkommunikation (MOBICOM) an der TU Ilmenau entwickelt Technologien, mit denen bei Naturkatastrophen, Unglücken oder terroristischen Anschlägen die zusammengebrochene Mobilfunkkommunikation wiederhergestellt wird. Um den unterbrochenen lebenswichtigen Empfang an mobilen Endgeräten wie Handys oder Tablets wieder zu ermöglichen, müssen die ausgfallenen Basisstationen ersetzt werden - zum Beispiel mit einer Luftbrücke aus 80 Zentimeter großen Multicoptern. Ebenso hoffen die Forscher der TU Ilmenau, mit den Mini-Hubschraubern anhand von Notruf-SMS Verschüttete orten zu können.
Damit die Multicopter solche Aufgaben erledigen können, muss die Netzwerkinfrastruktur des betroffenen Gebietes analysiert und in einer Karte, einer so genannten "Radio Resource Map", eingetragen werden. Anschließend platzieren sich die Multicopter eigenständig, also ohne menschliches Zutun, an von ihnen selbst definierten Positionen des Gebietes, um im Schwarm als Netzwerkbrücken die ausgefallenen Stationen zu ersetzen. Die Multicopter fungieren also sozusagen als "elektronische Brieftaube", Fachleute nennen die Technologie "Message Ferrying".
In dem Multicopter Girls Camp versuchen die angehenden Wissenschaftlerinnen, mit einem Multicopter-Schwarm ein solches Katastrophenhilfe-Netzwerk in der Luft und auf dem Boden zu realisieren. In den vergangenen Jahren verzeichnete die TU Ilmenau ein großes Interesse von Bewerberinnen aus der ganzen Welt. Wissenschaftler und Forschungsstudenten des Graduiertenkollegs werden den Teilnehmerinnen des Workshops Wissen über die moderne Technik vermitteln. Gleichzeitig profitiert das Graduiertenkolleg für Mobilkommunikation selbst von dem Workshop, da es ein funktionierendes Message Ferrying System bis zur Marktreife weiterentwickeln wird.
Die Bewerbungsfrist für Studentinnen aus informations- bzw. kommunikationstechnischen Fächern endet am 15. Juni.