Imagelinx hatte die SAP-Lizenzen im Rahmen eines Projektes erworben und eingesetzt, in dem es um die SAP-Implementierung in ein Planungs- und Asset-Management-System ging. Als das Projekt beendet war, brauchte Imagelinx die Lizenzen nicht mehr, die schon steuerlich abgeschrieben waren. Der Softwarehändler Axel Susen konnte als Interessenten einen Spirituosenhersteller gewinnen, der bereits SAP-Lizenzen besaß und die Anzahl aufstocken wollte. Weil das Geschäft so reibungslos über die Bühne ging, versucht der Käufer derzeit, weitere stille Software zu erwerben.
Die Lizenzen im Wert von 70.000 Euro wechselten für weniger als 30.000 Euro den Besitzer, die Imagelinx auf der Gewinnseite buchen konnte. „Da wir die Lizenzen buchhalterisch schon abgeschrieben hatten, war das ein nicht geplanter und daher umso erfreulicherer Gewinn“, versichert Martin Wassmann, IT Director von Imagelinx. Axel Susen veranlasste in Zusammenarbeit mit SAP die Umschreibung – eine win-win-Situation für alle Beteiligten. SAP erteilt die Zustimmung zur Weitergabe der Software nur dann, wenn die entsprechenden Nutzungs- und Weitergaberegelungen der SAP eingehalten werden.
Allerdings ist die Wunsch-Software nicht jederzeit zu haben: „Da jeder Kunde ganz individuelle Wünsche hat, was die Art und die Menge der Lizenzen angeht, kann es schwierig sein, das genau passende Angebot für ihn zu finden“, so Axel Susen. Wenn ein Paket verfügbar sei, mache daher derjenige Käufer das Geschäft, der am schnellsten zugreife. Aktuell werden zum Beispiel 400 Lizenzen der MySAP Business Suite angeboten, bei deren Erwerb ein Käufer fast eine Million Euro sparen kann.
Rechtlich macht der Erwerb oder Verkauf von Software-Lizenzen keine Probleme, denn mit der Lizenz erwirbt der Käufer das Recht zur Veräußerung. Die Umschreibung auf den neuen Besitzer der Lizenzen ist für Käufer und Verkäufer problemlos und stressfrei. Während die Verkäufer einen ungeplanten Gewinn einstreichen können, spart der Käufer oft mehr als die Hälfte im Vergleich zum Neupreis.