Neben dem TGA-Experten betonte auch Professor Manfred Hegger die immense Rolle, die das Energiethema für die Architektur darstellt. Der Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB präsentierte unter anderem das Plus-Energie-Haus, mit dem eine Studentengruppe unter seiner Leitung bereits 2007 den Solar-Decathlon-Wettbewerb in Washington gewonnen hatte. Henning Schulz von STIEBEL ELTRON machte in seinem Vortrag deutlich, dass Plus-Energie-Häuser im Neubaubereich längst keine Utopie mehr sind, und wies darauf hin, dass die Industrie Systemlösungen für das Haus der Zukunft und dessen Part in einer sich verändernden Energielandschaft längst anbiete. Außerdem präsentierte er eine energetische Sanierung von vier Wohnblöcken in Solingen, die beweist, dass "Mieter zu Gewinnern der Energiewende werden können." Architekt Eike Roswag informierte über neue Baumaterialien - und nannte gleich eine Schwierigkeit: "In Deutschland ist in manchen Bereichen eine Überregulierung zu beklagen, die es schwer macht, innovative Wege zu gehen. Statt Einzelmaßnahmen per Gesetz vorzuschreiben, sollte lieber ein Ergebnis festgesetzt werden."
Neue Wohnformen und Ideen für ein neues miteinander Wohnen und Leben in der Stadt präsentierte Christian Roedel. Er ist Projektkoordinator der Internationalen Bauausstellung in Hamburg, die Anfang 2013 eröffnet wird, und informierte über die umfangreichen Maßnahmen in der Hansestadt. Eines der Projekte wurde vom Architekturbüro Nägeliarchitekten aus Berlin geplant: das Hybrid House mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten. Architektin Gudrun Sack stellte das innovative Projekt im Detail vor.
Moderator Dr. Thomas Welter, Geschäftsführer des Bundes Deutscher Architekten BDA, stellte in der abschließenden Podiumsdiskussion die Frage, wie realistisch die energetischen Ziele der Bundesregierung im Gebäudesektor sind - ab 2020 im Neubaubereich ausschließlich Plus-Energie-Häuser zu realisieren, ab 2050 im Bestand eine Klimaneutralität zu erreichen. Dass diese Ziele technisch machbar sind, betonten alle Referenten. "Wichtig ist, die Energiewende als Chance zu begreifen und nicht als Belastung anzusehen", resümierte STIEBEL-ELTRON-Geschäftsführer Karlheinz Reitze.