Traum oder Wirklichkeit?
Um Bitcoins im Mining-Verfahren digital generieren zu können, braucht man Energie. Ebenso bedarf es Energie, um eine Stadt und ihre Infrastruktur versorgen zu können. Daher soll Bitcoin City in der Nähe des Vulkans Conchagua angesiedelt werden. Inwieweit der Vulkan als Energielieferant geeignet ist, prüft die Regierung derzeit in einem Verfahren. Der Plan sieht vor, die gesamte Bitcoin-Mining-Farm dank der vorhandenen Energie mit Strom zu speisen. Die natürliche Energie begründet sich in geothermischer Wärme, welche theoretisch in Elektrizität umgewandelt werden kann.
In der Stadt selbst sollen Anwohner und Gewerbetreibende gemäß der Planungen alle Annehmlichkeiten finden, die das tägliche Leben lebenswert machen: Kinos, Restaurants, Bars, Bahnhöfe, einen Flughafen und natürlich auch Wohngebiete. Um der Huldigung des Bitcoins gerecht zu werden, wird Bitcoin City optisch dem Stil einer Bitcoin-Münze nachempfunden sein.
Die Erbauung und Unterhaltung von Bitcoin City sollen aus Bitcoin Bonds finanziert werden. Dazu möchte Bukele Anleihen von einer Milliarde Dollar aufsetzen, von denen die Hälfte in die Finanzierung der Stadt fließt, und die andere Hälfte direkt in Bitcoins investiert wird. Auch festgesetzte Dividenden wird es geben, so dass die Bonds für Anleger eine lohnenswerte Investition darstellen. Zinszahlungen können via Smart-Contract-Lösung ausgeschüttet werden. Bukele setzt auf rege Beteiligung und weiteren Kursanstieg, um das Projekt realisieren zu können. Und darauf, dass die geothermische Energie vollständig genutzt werden kann, um die Mining Farm zu betreiben, die dann ebenfalls Einnahmen generiert.
Ein Vulkan als Stromquelle
Um Mining rentabel und nachhaltig zu machen, ist jeder größere Besitzer von Mining Farmen dazu angehalten, alternative Energien mit einzubeziehen und den Strom nicht ausschließlich vom herkömmlichen Netz zu nehmen. Genau diesen löblichen Grundgedanken findet man in den Bemühungen des Präsidenten Bukele. International würde El Salvador bei erfolgreicher Realisierung des Projekts an Bedeutung gewinnen und vielleicht sogar zum Finanzzentrum des zentral- und südamerikanischen Kontinents werden. Es liegt nahe, dass dann auch ausländische Investoren ihr Kapital in das kleine Land umschichten würden. Zumindest wäre eine Vorbildfunktion für Nachbarländer und andere Mining-Farm-Betreiber gegeben, die sich mit ähnlichen Herausforderungen und dem Vorwurf des hohen Stromverbrauchs konfrontiert sehen.
Auch gesamtwirtschaftlich gesehen hat das Vorhaben eine Tragweite, da Kryptowährungen für Bürger in Lateinamerika oft die einzige Alternative zum herkömmlichen Zahlungsverkehr darstellen. Nicht jeder hat Zugang zu einem Bankkonto oder kann sich aufgrund von vorhandenem Kapital in Kryptowährungen einkaufen, weshalb dem Mining von Kryptos ein spezieller Stellenwert zukommt.
Fazit
Bitcoin City ist das ehrgeizige Resultat einer Staatsführung, die sich mit einer revolutionären Idee an die Spitze der Innovation innerhalb der Kryptowährungs-Branche setzen und den Grundgedanken des Minings mittels eigener Giga-Farm vorantreiben möchte. Die sozioökonomischen Benefits von Bitcoin City wären immens. Sowohl die geopolitischen als auch finanziellen Aspekte der Entstehung der Stadt könnten weltweit als Vorbild dienen und ein Zeichen in Richtung Kritiker setzen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Vulkan Conchagua als geeigneter Stromlieferant erweist und das Projekt in der Praxis tatsächlich lückenlos umgesetzt werden kann.
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Deutschland
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