Mit dieser Übernahme unterstreicht Red Hat seine Ambition, den Virtualisierungsmarkt nachhaltig zu verändern. Ziel des Unternehmens ist es, mit seinen Technologien Windows- wie Linux-Server und -Desktops zu virtualisieren und zu verwalten. Anders als reine Virtualisierungsanbieter kann Red Hat nun eine umfangreiche Lösung anbieten, die sich mit dem Betriebssystem integriert. Dies verringert die Kosten und Antwortzeiten der IT-Infrastruktur und gestaltet sie gleichzeitig flexibler.
Red Hat baut mit der Akquisition sein differenziertes und umfangreiches Lösungsportfolio für das so genannte virtuelle Unternehmen aus. Kunden können so ihre Produktivität verbessern und IT-Infrastrukturkosten senken. Red Hats Lösungskomponenten setzen sich wie folgt zusammen:
- Red Hat Enterprise Linux, das führende Open Source-Betriebssystem mit eingebauter Virtualisierung
- Embedded Hypervisor, der alle gängigen Betriebssysteme unterstützt
- Einheitliche Verwaltungs-Plattform für virtuelle und physikalische Systeme, die Server, Desktops, Storage und Netzwerke miteinander vereinigt
- Cloud- und Grid-Management-Lösung
- Erweitertes High-Speed Inter-Application Messaging
- Hochverfügbare Cluster-Lösungen
- Integrierte Sicherheits-Infrastruktur
Die Lösungen nutzen die Vorteile des Open Source-Innovationsmodells, durch das neue Fähigkeiten schneller und zuverlässiger auf den Markt kommen und mit dem gleichzeitig Systemsicherheit und Stabilität gewährleistet sind. Sämtliche Komponenten sind auch in einem offenen Framework verfügbar und so via Plug-and-Play mit der existierenden Infrastruktur und Drittanbieter-Software der Kunden kompatibel.
"Red Hat-Kunden sind eine flexible und kosteneffektive IT-Infrastruktur mit kurzen Antwortzeiten gewohnt", erklärt Jim Whitehurst, President und CEO von Red Hat. "Mit dieser Übernahme vergrößern wir den Abstand zwischen Open Source- und proprietärer Infrastruktursoftware noch weiter. Einfach ausgedrückt: Qumranets KVM- und VDI-Technologien bilden die Spitze der nächsten Virtualisierungs-Generation. Für uns ist das eine gute Möglichkeit, die Messlatte höher zu legen und die Marktanforderungen nach Virtualisierungslösungen vollends zu erfüllen."
Mit der Qumranet-Akquisition erweitert Red Hat auch sein Virtualisierungs-Portfolio zur Verwaltung von Windows-Desktops. SolidICE ist eine hochverfügbare und skalierbare, speziell für virtuelle Desktops entwickelte Lösung, nicht etwa ein Ableger einer Serverlösung. Kunden können einen Desktop unter Linux oder Windows in einer virtuellen Maschine betreiben, die auf einem zentralen Server gehostet ist. SolidICE basiert auf dem marktführenden Simple Protocol for Independent Computing Environments (SPICE), das die Haupthindernisse bei der VDI-Adoption überwindet. Die SPICE-Protokoll-Leistungen bieten Anwendern zum Beispiel ein besseres Nutzererlebnis.
"Mit der Übernahme von Qumranet hat sich Red Hat klar als Mitbewerber im Markt für Desktop-Virtualisierung positioniert", sagt IDC-Analyst Michel Rose. "KVM ist nicht nur eine anspruchsvolle Hosting-Plattform für virtuelle Desktops und andere Workloads. Protokolle wie SPICE erhöhen außerdem die Leistung der Server-basierten Rechnerumgebung und machen die Plattform so für eine noch größere Anwendergruppe interessant und rentabel."
"Red Hat ist weltweit Marktführer für innovative Technologien und hat mit uns von Anfang an sehr engagiert zusammengearbeitet", sagt Benny Schnaider, CEO von Qumranet. "Das gesamte Qumranet-Team und ich freuen uns darüber, zu Red Hat zu stoßen und künftig gemeinsam herausragende Virtualisierungslösungen zu entwickeln. Zusammen mit Red Hats Geschäfts-, Produkt- und Channelressourcen werden Qumranets Technologien sich gut als Virtualisierungslösungen positionieren, die die Geschäftsbedürfnissen der Kunden erfüllen - gleichermaßen für Server und Desktops. Gleichzeitig bedeutet Red Hats Open Source-Engagement, dass unsere Technologien in der Open Source-Community von allen geteilt, verbessert und genutzt werden können."
Red Hat hat das in Privatbesitz befindliche Unternehmen Qumranet für ungefähr 107 Millionen US-Dollar erworben. Für das am 28. Februar 2009 endende laufende Geschäftsjahr erwartet Red Hat keine daraus resultierenden zusätzlichen Einnahmen, plant jedoch im Folgejahr einen Jahresumsatz von 20 Millionen Dollar mit Qumranet zu generieren. Die operativen Ausgaben von Qumranet werden vom Unternehmen auf 3,5 bis 4,5 Millionen Dollar pro Quartal geschätzt. Nicht eingerechnet sind hier die bargeldlosen, börsenbasierten Ausgleichs- und Abschreibungskosten sowie anderen Ausgaben, die sich bei Abschluss der Übernahme ergeben. Erwartet wird, dass die Transaktion die FY09 GAAP-Erträge um 0,05$ bis 0,06$ pro verwässerter Aktie und den FY09 GAAP Cash-Flow um 0,03$ bis 0,04$ pro verwässerter Aktie verwässern werden. Betreut wurde Red Hat während der Transaktion ausschließlich von der UBS Investment Bank.
Mehr über Red Hats Embedded Hypervisor, der momentan als Beta-Version verfügbar ist, gibt es auf www.ovirt.org.
Mehr Informationen über Red Hat sind auf www.redhat.com zu finden. Weitere Neuigkeiten stehen unter www.press.redhat.com zur Verfügung.