Nach einem Abgleich mit der Ware scannen die Mitarbeiter im Wareneingang alle Lieferscheine und leiten sie bei Rückfragen per Workflowtool an die zuständigen Ansprechpartner weiter. Als Indexinformation wird die Bestellnummer aus dem Dokument automatisiert ausgelesen. Weitere Informationen für spätere Recherchen im System am Bildschirm werden ergänzt und der Wareneingang im SAP Software System gebucht. Mehre zehntausende an non-GMP und GMP- Wareneingängen werden jährlich am Standort Biberach vereinnahmt. Der Begriff GMP steht für Good Manufacturing Practices ("Gute Herstellungspraxis"). Er bezeichnet verschiedene nationale und international gültige Vorschriften, zu deren Einhaltung sich die Hersteller verpflichten und die sich unter anderem auf die Dokumentation von Prozessen und Rückverfolgung von zur Produktherstellung verwendeter Stoffe beziehen.
Die Einführung des Lieferschein-Cockpits ist ein Meilenstein bei den Bestrebungen von Boehringer Ingelheim, die Prozesse von der Beschaffung bis zur Bezahlung ("Purchase-to-Pay") durchgängig elektronisch zu gestalten. Eine automatisierte Rechnungsverarbeitung auf der Basis von ReadSoft Invoices, Invoice Cockpit und Web Cycle wurde bereits im Jahr 2005 erfolgreich umgesetzt.
Gesetzliche Vorgaben, welche Details die Lieferscheine enthalten müssen, gibt es nicht. Aus diesem Grund fehlen häufig wesentliche Daten, was Rückfragen zu Lieferscheinen nötig machte. In der Vergangenheit erfolgten diese stets per Telefon. Heute nutzen die Mitarbeiter des Wareneingangs für das Abklären der Lieferscheine den elektronischen Workflow. Ist der zuständige Ansprechpartner nicht erreichbar, greift eine Vertreterregelung. "Die elektronische Verarbeitung der Lieferscheinbelege hat durch den Scanvorgang den Aufwand nun zwar zeitlich leicht erhöht. Im Gesamtprozess jedoch wird enorm viel Zeit gespart. Die elektronisch archivierten Lieferscheine können von allen berechtigten Mitarbeitern direkt aus dem SAP-System heraus aufgerufen werden", erläutert Wolfram Eitel, Teamleiter für den Bereich Serviceläger. Dadurch wurde nicht nur der interne Informationsfluss und die Zusammenarbeit mit Einkauf, Anwendern und Buchhaltung optimiert, sondern auch die Kommunikation mit Lieferanten. Auch in der internen Revision kann über das Lieferschein-Cockpit auf alle relevanten Belege zugegriffen werden, was hier eine enorme Zeitersparnis bedeutet.
Im Projekt wurde mit unterschiedlichen Fachbereichen zusammengearbeitet: Neben dem Fachbereich Logistik waren Spezialisten für Rechnungswesen, Einkauf, Archivierung und des SAP-ERP-Teams im Kernteam vertreten. Damit war eine ganzheitliche Sicht im Unternehmen möglich. Die Lösung kommt derzeit am Standort Biberach zum Einsatz. Sie ist so gestaltet, dass sie auch an anderen Standorten im Unternehmensverband eingesetzt werden kann.
Über Über Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG::
Die Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG umfasst die wesentlichen deutschen Aktivitäten an den Standorten Ingelheim und Biberach. Während an dem Standort in Rheinland-Pfalz Produktion und Vertrieb konzentriert sind, liegt der Fokus des Werkes in Baden-Württemberg auf Forschung und Entwicklung sowie auf der biopharmazeutischen Entwicklung und Herstellung.
Rund um den Globus beschäftigt der Konzern Boehringer Ingelheim in 110 in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen 41.300 Mitarbeiter. In 16 Ländern wurden Produktionsstätten errichtet. Standorte in sieben Nationen widmen sich der Forschung. Am Standort Deutschland sind insgesamt 11.378 Mitarbeiter inklusive 854 Mitarbeiter der Unternehmenszentrale plus 737 Auszubildende tätig (Stand 31.12.2008).
Kerngeschäft von Boehringer Ingelheim ist das Erforschen, Entwickeln, Herstellen und Vertreiben von Arzneimitteln. Ebenso wie in den anderen Ländern konzentriert sich das Unternehmen in Deutschland auf die Geschäftsbereiche Humanpharma und Tiergesundheit.