Peter Heuer stellte in seinem Beitrag klar, dass ein Kerngrundsatz von strategischen Partnerschaften "Vertrauen" sei. "Eine Partnerschaft ist generell nur einzugehen, wenn die beiden potenziellen Partner einander vertrauen", sagte Heuer. "Ohne gegenseitiges Vertrauen ist eine Partnerschaft von vornherein zum Scheitern verurteilt." Dabei sei nicht zu vergessen, dass das Vertrauen zwischen zwei Partnern erst wachsen müsse, sodass von vornherein ein beiderseitiger Vertrauensvorschuss von hoher Notwendigkeit sei. Beide Partner sollten ein Verständnis über die partikulären Interessen des jeweils Anderen von vornherein mitbringen. Bevor eine strategische Partnerschaft eingegangen werden kann, müsse geprüft werden, ob sich die Partner ergänzten und ob diese aus Sicht von Werten, Organisationsstrukturen und den Rollen, die sie im wirtschaftlichen System spielten, zusammenpassten. Prof. Bernhold fügte hinzu: "Nach Abwägung aller Aspekte möchte ich einen Partner identifizieren, mit dem ich längerfristig vertrauensvoll und mit gemeinsamen Zielvorstellungen zusammenarbeiten kann."
Die Motive für das Eingehen einer Partnerschaft sind laut Heuer Ertragssteigerung, Kostenreduzierung und Risikominderung. "Die Leistungsspektren und Segmente unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen. Nicht immer werden alle Segmente bedient. Die entscheidende Frage ist, ob die Kombination der Partner zu einem Mehrwert führen würde", so Peter Heuer.
Entwicklungsschritte einer strategischen Partnerschaft
Die Schritte der Entwicklung einer strategischen Partnerschaft seien die grundsätzliche Klärung der Rahmenbedingungen wie die internen Zuständigkeiten, die Festlegung des Zeitrahmens, finanzielle Resourcen etc. Daraufhin folgten die Branchenauswahl, Interviews, Analysen, die Identifikation von Erfolgsfaktoren und das Partnerschaftsangebot. Die Partnerschaftsvereinbarung, auch "letter of intent", besiegelte die Partnerschaft, die regelmäßig geprüft werden müsse. Heuer: "Eine Partnerschaft lebt immer durch Handlung. Klappt das nicht, lösen wir sie auf. Piepenbrock handelt darüber hinaus nachhaltig. Wenn wir Partnerschaften eingehen, dann sollten diese demnach auch langfristig angelegt sein und die Aspekte Ökonomie, Ökologie und Soziales möglichst gleichwertig beachten."
Heuer stellte abschließend fest, dass die Zahl der strategischen Partnerschaften steigt. Darüber hinaus war er sich sicher, dass, wenn zwei Unternehmen eine Partnerschaft eingingen, ein Wettbewerbsvorteil für beide entstehe. Die Abwägung von Vor- und Nachteilen sei dabei aber immer zwingend erforderlich und Sorgfalt in der Partnerwahl notwendig. Peter Heuer: "Strategische Partnerschaften funktionieren nicht nach dem Schema 'Auftraggeber und Auftragnehmer', sondern nur auf Augenhöhe."