Die Strategie von Philips in Deutschland, verschiedene Partner und Produktdivisionen miteinander zu vernetzen und gleichzeitig die Strukturen im Unternehmen zu vereinfachen, hat sich bereits im vergangenen Jahr als erfolgreich erwiesen. Zum 30. September hat sich Philips von der Mehrheit der Anteile an seiner Halbleitersparte getrennt, sie firmiert nun unter dem Namen NXP. Die Zahl der Mitarbeiter von Philips in Deutschland verringerte sich daher von 10.800 auf 7.200, blieb jedoch auf vergleichbarer Basis konstant. Der Umsatz von Philips Deutschland stieg 2006 auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. Die Exportquote lag bei rund fünfzig Prozent. Besonders positiv entwickelten sich die Geschäftsbereiche Medizin Systeme und professionelle Beleuchtung (einschließlich Automobil) mit einem Plus von acht bzw. neun Prozent. Auch die Konsumentenbereiche legten mit plus sechs Prozent beim Umsatz deutlich zu – Grund ist vor allem der zusätzliche Absatz durch die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Im Jahr 2007 will Philips in Deutschland mit energieeffizienter Beleuchtung, die dabei hilft, das Problem des Klimawandels zu bewältigen,weiter wachsen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Lichtlösungen für Gesundheit und Wellness. In der Produktdivision Medizin Systeme will das Unternehmen den deutschen Markt für Medizininformatik stärker erschließen. Weiteres Wachstum soll im Servicebereich durch enge Kooperationen mit Krankenhäusern erzielt werden, bei denen Philips nicht nur die Wartung medizinischer Geräte übernimmt, sondern Prozessverbesserungen erarbeitet, Langfrist-Versorgungspläne erstellt und Finanzierungslösungen anbietet. In der Unterhaltungselektronik soll die Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller Audi, die gemeinsame Auftritte im Verkauf und in der Kommunikation vorsieht, für mehr Umsatz sorgen. Im Geschäftsbereich Elektro-Hausgeräte will Philips in den kommenden Monaten seine Präsenz auf dem deutschen Markt für Babypflege-Produkte gemeinsam mit dem kürzlich übernommenen Unternehmen Avent ausbauen. Steigende Bedeutung gewinnen zudem Produkte, in die die Kompetenzen unterschiedlicher Unternehmensbereiche einfließen, wie das neue „Wake-up Light“, ein Lichtwecker mit integriertem Radio, der durch den Unternehmensbereich Elektro-Hausgeräte vertrieben wird.
Auch die deutschen Entwicklungs- und Produktionsstätten werden sich im laufenden Jahr weiter positiv entwickeln. Mit einem kleinen und kostengünstigen Patienten-Überwachungsmonitor, der speziell für Kunden in Brasilien, China und Indien konzipiert wurde, will Philips weitere Marktsegmente erschließen. Auch in Aachen, weltweit Kompetenzzentrum für Autoscheinwerferlicht, konzentriert sich Philips in den kommenden Monaten auf die Vermarktung von Innovationen, vor allem für Tagfahrlichtanwendungen.
Philips hat auch im Jahr 2006 wieder erhebliche Investitionen in die deutschen Standorte getätigt: Das Budget für Forschung und Entwicklung in Deutschland lag bei 181 Millionen Euro. Die Forscher aus den deutschen Forschungszentren in Hamburg und Aachen waren an rund 580 Patentanmeldungen des Konzerns beteiligt. Der Standort Aachen wurde mit Investitionen in die Herstellung von Xenon-Autolicht und Halogen-Haushaltslampen für insgesamt 40 Millionen Euro erweitert. Im Herbst 2006 ergänzte Philips sein deutsches Unternehmens-Portfolio zudem durch zwei Übernahmen: Das Software-Unternehmen Kuhlmann Informationssysteme sowie der Laserdioden-Spezialist ULM Photonics gehören seit September, bzw. Oktober 2006 zu Philips. Die Bemühungen um den Standort schlagen sich auch in der Position als Arbeitgeber nieder: Im Rahmen des Wettbewerbs „Great Place to Work“ wurde Philips in Deutschland das Gütesiegel „Deutschlands beste Arbeitgeber 2007“ verliehen. In der Einzelbewertung erreichte Philips in der Größenklasse „über 5.000 Mitarbeiter“ den fünften Platz.