„Von der LuraTech US-Tochter wissen wir, dass das Thema Digitalisierung und Langzeitarchivierung mit PDF/A im Bibliothekarswesen immer wichtiger wird“, erklärt Thomas Zellmann, Vorstandsvorsitzender des PDF/A Competence Center. „Dieser Trend wird sich demnächst auch in Europa zunehmend bemerkbar machen, wo die Archive und Bibliotheken erst allmählich auf elektronische Informationsbereitstellung umstellen. Insofern freuen wir uns, dass mit dem SRZ jetzt auch Know-how im Bereich der Bibliotheken und Archive in unserem Competence Center vertreten ist!"
Das Angebot des SRZ Berlin, seit 1969 Dienstleister für crossmediales Publizieren, reicht heute vom klassischen Satz mit digitaler Druckvorstufe über das Digitalisieren umfangreicher Archive und Bibliothekskataloge bis zur Entwicklung von anforderungsgerechten Dokumenten-Management-Systemen und Internetpräsentationen. Das Unternehmen stellt bereits jetzt seine Digitalisierungs-Projekte mittelfristig auf PDF/A um. Digitalisiert wird beispielsweise für die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover. Die TIB ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Als weltweit größte Fachbibliothek versorgt sie Industrie und Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Lehre national und international mit Literatur und Fachinformation in gedruckter und elektronischer Form. Das SRZ digitalisiert für die TIB unter anderem Forschungsberichte zu BMBF-geförderten Vorhaben im Faksimile mit hinterlegtem Volltext mit Verlinkung der Inhaltsverzeichnisse und wird die Auslieferung der Daten auf PDF/A Format umstellen. Diese werden mit Volltext hinterlegt, die Inhaltsverzeichnisse verlinkt und bereits im PDF/A Format ausgeliefert. Durch die Nutzung des ISO-Standards für Langzeitarchivierung ist sichergestellt, dass die Dateien auch über Jahrzehnte hinweg lesbar bleiben. Dazu stellt Hans Joachim Hübner, zuständig für Systemberatung und Vertrieb beim SRZ Berlin, fest: „PDF/A ist so sicher wie TIFF, kann aber mehr. Insbesondere die Unterstützung von Metadaten und die Volltextsuche im Faksimile ist ein entscheidender Vorteil.“
Beim PDF/A Competence Center geht man davon aus, dass demnächst die Nachfrage nach Methoden der Langzeitarchivierung in den Archiven und Bibliotheken in Europa stark ansteigen wird. „Dann können wir mit Hilfe unseres neuen Mitglieds die Archive und Bibliotheken kompetent informieren und beraten", erklärt Thomas Zellmann. Mit seiner Mitgliedschaft verbindet auch das SRZ Vorteile: Hier will man insbesondere vom Networking partizipieren. Gelegenheit dazu bietet sich unter anderem auf der ersten internationalen PDF/A Anwenderkonferenz, die vom 10. bis 11. April 2008 in Amsterdam stattfindet. Dort stellt z.B. im Track „Archives + Libraries“ die Koninklijke Bibliothek (Königliche Bibliothek der Niederlande, Nationalbibliothek in Den Haag) ihr PDF/A-Projekt vor.
Über PDF/A
PDF/A ist der ISO Standard 19005 für die Langzeitarchivierung im PDF-Format. Es stellt eine eingegrenzte Variante von PDF dar, ein standardisiertes Profil zur Verwendung von PDF in der Langzeitarchivierung. Der Standard schreibt detailliert vor, welche Inhalte erlaubt sind und welche nicht. Durch diese und andere Vorschriften soll eine langfristige Lesbarkeit der Dokumente garantiert sein – und zwar unabhängig davon, mit welcher Anwendungssoftware und auf welchem Betriebssystem sie ursprünglich erstellt wurden. Anerkannte Experten gehen davon aus, dass durch die ISO-Standardisierung das PDF/A-Format sehr schnell an Bedeutung gewinnt und das TIFF-Format allein schon aufgrund der Volltextrecherchemöglichkeit kurzfristig ablöst.