Das Unternehmen führt derzeit zwischen Porz (Köln) und Stolberg (Aachen) an einer 86 km langen Erdgasleitung eine sogenannte Reversierung durch, wodurch an den Grenzübergangspunkten Eynatten und Bocholtz zukünftig mehr Transportkapazität zur Verfügung steht.
Hierzu wurde die von der Mittelrheinischen Erdgastransportleitungsgesellschaft (METG) betriebene Verdichterstation in Porz erweitert. In einer anderthalbjährigen Planungs- und Bauphase erfolgte der Umbau des vorhandenen Stationspipings und die Anpassung des Stationsleitsystems. Parallel dazu wurden zwei bestehende Mess- und Regelanlagen erweitert, um in beide Transportrichtungen die Transportmengen und -drücke regeln zu können. Das Investitionsvolumen beträgt 6,7 Millionen Euro.
Mit dieser Ausbaumaßnahme können am deutsch-belgischen Grenzübergangspunkt Eynatten zukünftig größere Mengen des aus den Niederlanden, Belgien und Großbritannien ankommenden Erdgases übernommen und über die Verdichterstation Köln-Porz weiter Richtung Süddeutschland oder umgekehrt transportiert werden.
Der Ausbau legt den Grundstein für eine bessere Anbindung zwischen dem Zeebrugge Hub des belgischen Netzbetreibers Fluxys und dem virtuellen Handelspunkt von NetConnect Germany (NCG VHP).
Der deutsch-belgische Grenzübergangspunkt Eynatten ist mit Oberkappel (Österreich), Oude Statenzijl (Niederlande) und ab 1. Oktober 2011 Ellund (Dänemark) der vierte Grenzübergangspunkt, an dem physikalisch Gas auf Basis fester Kapazitätsverträge importiert und exportiert werden kann.
„Diese Maßnahme ist ein weiterer Mosaikstein in Richtung eines europäischen Energiemarktes. Nur so lassen sich Versorgungssicherheit und ein funktionsfähiger Transportmarkt garantieren. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen dafür jedoch nach wie vor verbessert werden“, betont Stephan Kamphues, Sprecher der Geschäftsführung von Open Grid Europe.