„Wer in einer demokratischen Gesellschaft am politischen Geschehen teilnehmen will, der braucht Wissen über die Verfahren und die rechtlichen Regelungen im öffentlichen und privaten Leben. Um sich einzumischen und politisch aktiv zu werden, sind Kenntnisse und die Bereitschaft zu Engagement nötig – nicht wenigen Menschen erscheint das heute zu aufwendig oder von vornherein als aussichtslos".
Dies ist in Kürze der gesellschaftsaktuelle Hintergrund, vor dem eine neue Dauerausstellung des Residenzmuseums im Celler Schloss unter der Federführung von Frau Juliane Schmieglitz-Otten konzipiert und realisiert wurde.
Problemstellung
Das Kooperationsprojekt des Instituts für systematische Innovation (ISYI) mit dem Museum definiert sich nicht durch eine präzise Auftragsbeschreibung, sondern begann mit einem eher komplexen Szenario zu den Zielen und Herausforderungen zeitgemäßer Museumskommunikation.
Eine Problemstellung war noch nicht final formuliert, im Kern stellte sich aber die Frage nach den Möglichkeiten, Chancen und Risiken, die mit der Herausforderung der Digitalisierung im Museumsumfeld einhergehen. Eine völlig neue Priorisierung dieses Ansatzes erfordert die Covid 19 Pandemie und legt nahe, virtuelle Präsentations- und Kommunikationswege in aktuelle Überlegungen verstärkt einzubeziehen.
Besinnung auf Wahrnehmungsrelevanz und Museumsdidaktik in der digitalen Kommunikation
Unterschiedliche Inhalte und Schaustücke existieren nicht als Inseln nebeneinander, sondern es werden Strukturen geschaffen, um übergreifende Aspekte strategisch aufeinander abzustimmen und die ganze Breite traditioneller analoger und digitaler Kanäle zu bedienen. Auf diese Weise entsteht Mehrwert; durch die Digitalisierung werden bestehende Angebote inhaltlich ausgebaut und neue Zugänge innerhalb der museumsrelevanten Vermittlungs- und Ausstellungsaktivitäten geschaffen.
Der Nutzerkreis wird enorm erweitert, denn digitale Informationsplattformen richten sich nicht nur an das Museumspublikum, sondern an eine breitere, interessierte Öffentlichkeit. Bedingung dafür ist es, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu wecken. Die Transformation der Ausstellung in digitale Welten ersetzt nicht den Museums- oder Ausstellungsbesuch, vielmehr erhöht die dem Kontext angepasste virtuelle Präsenz Kontaktchancen mit der erweiterten Öffentlichkeit und erschließt so neue Zielgruppen und somit auch zusätzliches Besucherpotenzial.