Trotz der kritischen Bewertung ist die Botschaft aus der Region eindeutig: Die Wirtschaft will Teil der Energiewende sein – sie braucht dafür aber verlässliche Rahmenbedingungen, technologieoffene Lösungen und weniger Bürokratie.
Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, betont:
„Die Unternehmen in unserer Region sind innovationsstark und bereit, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Doch sie brauchen Planungssicherheit und wettbewerbsfähige Energiepreise. Die Bundesregierung muss jetzt die richtigen Weichen stellen, damit die Transformation gelingen kann.“
Lena Detel, stellvertretende Bereichsleiterin Standortpolitik und Unternehmensförderung, unterstreicht: „Die Rückmeldungen zeigen: Unsere Betriebe wollen aktiv zur Energiewende beitragen. Viele praktische Maßnahmen werden jedoch durch Bürokratie und Berichtspflichten gebremst. Entscheidend sind klare Ziele, flexible Wege und Rahmenbedingungen, die dem Mittelstand hilft.“
Die Umfrageergebnisse aus Ostwürttemberg verdeutlichen:
- Mehr als 70 % der Unternehmen sehen Bürokratie als zentrales Hemmnis.
- 43 % beklagen langsame Genehmigungsverfahren.
- 30 % stellen Investitionen in Kernprozesse zurück.
- 20 % können sich aufgrund der Konjunkturschwäche weniger im Klimaschutz engagieren.
- Jedes fünfte Unternehmen denkt über eine Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland nach.
Lösungsansätze und Ausblick
Die IHK Ostwürttemberg unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen aktiv bei der Umsetzung der Energiewende. Mit dem Masterplan 2.0 wird ein regionales Instrument geschaffen, das konkrete Handlungsempfehlungen, Förderinformationen und Praxisbeispiele bündelt. Darüber hinaus bietet die IHK Orientierung zu regulatorischen Anforderungen, vernetzt Unternehmen im Netzwerk für Nachhaltigkeitsbeauftragte und fördert den Austausch zu erfolgreichen Praxislösungen. Ziel ist es, die Unternehmen bei der Transformation zu begleiten und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Energiewende ist eine gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Unternehmen in Ostwürttemberg sind bereit, ihren Beitrag zu leisten – jetzt braucht es mutige politische Entscheidungen, um die Chancen der Transformation zu nutzen.