Ein umfassendes Angebot an Gewerbe- und Wohnflächen ist wichtig für die Entwicklung der Region. Das Flächenangebot muss dabei immer über dem tatsächlichen Bedarf liegen. Das hat zwei Gründe: Erstens schreckt eine künstliche Verknappung Investoren ab. Viele Unternehmen haben sehr konkrete Vorstellungen über die gewünschten Flächen und suchen parallel in verschiedenen Regionen. Je weniger Flächen in FrankfurtRheinMain verfügbar sind, desto geringer sind die Chancen, dass Betriebe ein passendes Angebot finden. Zweitens ist die Bedarfsplanung mit erheblicher Vorsicht zu genießen. Die tatsächliche Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen lässt sich für einen Zeitraum bis 2020 nur sehr grob abschätzen. Der Planungsverband geht mit seiner Angebotsplanung somit den richtigen Weg.
Die interne Konkurrenz der Städte in der polyzentrischen Region FrankfurtRheinMain um die Ansiedlung von Unternehmen und von Wohnbevölkerung ist für die IHKs ein Standortvorteil. Die Konkurrenz beflügelt die Kommunen bei der Suche nach kreativen Lösungen und dem Aufbau einer kundenfreundlichen Verwaltung. Dabei muss sich aber die Region nach außen geschlossen vermarkten.
Die Kritiker der Flächenpolitik des Planungsverbandes übersehen, dass die Ausweisung von Wohn- oder Gewerbeflächen nicht mit ihrer konkreten Umsetzung in der Landschaft verbunden ist. Eine Ausweisung im RegFNP erleichtert und beschleunigt lediglich die Entwicklung eines neuen Siedlungsgebiets, wenn ein konkretes Interesse dafür vorhanden sei. Die IHKs setzen sich schwerpunktmäßig für neue Gewerbeflächen ein. Aber auch attraktive und vielfältige Wohnmöglichkeiten sind für die Wirtschaft von großer Bedeutung. Zukünftig wird sich der Wettbewerb um Fachkräfte weiter verschärfen. Bei der Standortentscheidung von Unternehmen spielt deshalb auch die Attraktivität der Region für Fachkräfte eine immer größere Rolle. Deshalb müssen aus Sicht der südhessischen IHKs neue Wohnflächen entwickelt werden.
Die gemeinsame Stellungnahme wurde von den IHKs Darmstadt, Frankfurt, Gießen-Friedberg, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Offenbach und Wiesbaden in die Diskussion eingebracht. Die südhessischen IHKs vertreten zusammen 285.000 Unternehmen vom Kleinstbetrieb bis zum internationalen Großkonzern.