Insgesamt bewerten derzeit 20 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 54 Prozent mit befriedigend und 26 Prozent mit schlecht. Im Verarbeitenden Gewerbe zeigt sich inzwischen ein mehrheitlich befriedigendes Lagebild. Die energieintensiven Gießereien dagegen melden ein überwiegend schlechtes Geschäft. Gut laufen die Geschäfte in keiner Industriebranche mehr.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 77 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte allerdings nur in der IT-Branche. Bei den Banken und Versicherungen, den unternehmensnahen Dienstleistern sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe ist die Lage befriedigend. Im Transportgewerbe schlägt zunehmend die schwächere Geschäftstätigkeit in der Industrie durch. Im Handel sorgt dagegen die allgemeine Konsumzurückhaltung bei gleichzeitig hohen Kosten für ein uneinheitliches Stimmungsbild.
Echter Kurswechsel statt weiterer Trippelschritte!
Die Aussichten für die Saarwirtschaft bleiben in den kommenden sechs Monaten ausgesprochen schwach. Nur sechs Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, 21 Prozent erwarten dagegen schlechtere Geschäfte. Die große Mehrheit von 73 Prozent geht von einer stagnierenden Entwicklung aus. „Die bisherigen Beschlüsse der neuen Bundesregierung sind gemessen am Reformbedarf enttäuschend. Der angekündigte ‚Herbst der Reformen‘ ist für die Wirtschaft weitgehend ausgeblieben – und damit wurden Erwartungen nicht erfüllt. Ein Kurs, der Wachstum, Modernisierung und Verteidigungsfähigkeit überzeugend zusammenbringt, ist bislang nicht erkennbar. Während Staatsausgaben und Schulden weiter steigen, stagnieren private Investitionen und die Wirtschaftskraft bleibt schwach. Wir brauchen jetzt einen echten Kurswechsel – keine weiteren Trippelschritte. Vor allem braucht es eine Entfesselungsoffensive: radikaler Bürokratieabbau, schnellere Verfahren, verlässliche und wettbewerbsfähige Kosten- und Abgabenstrukturen sowie klare Anreize für Innovation und Beschäftigung. Wenn jetzt nicht entschieden nachgelegt wird, verspielen wir Wachstum – und am Ende Arbeitsplätze“, so Thomé.