Insgesamt bewerten derzeit 46 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 44 Prozent mit befriedigend und nur 10 Prozent mit schlecht. Im Aufwind liegen insbesondere auch die strukturprägenden Branchen Fahrzeugbau und Maschinenbau, die im vergangenen Jahr besonders hart durch die Rezession in Südeuropa getroffen wurden. In beiden Branchen übertreffen die Umsätze das Vorjahresniveau um mehr als zehn Prozent. Gut laufen die Geschäfte auch in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik sowie in der keramischen Industrie. In der Elektroindustrie, im Stahlbau, in der Ernährungsindustrie, in der Bauwirtschaft sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie bewerten die Unternehmen ihre Lage dagegen eher mit "befriedigend". In der Stahlindustrie ist die Konjunktur gespalten: Draht und Stabstahl für die Automobilindustrie laufen gut, während Grobbleche und Schmiedeprodukte derzeit kaum gefragt sind.
Der Dienstleistungssektor hat sich auch im Mai stabil entwickelt. Vor allem die Versicherungen melden gute bis sehr gute Geschäfte. Der Handel profitiert von der anhaltenden Kaufbereitschaft der Konsumenten und der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. In der IT-Wirtschaft, im Verkehrsgewerbe, bei den unternehmensnahen Dienstleistern sowie im Hotel- und Gaststättenbereich wird die Lage dagegen eher mit "befriedigend" eingeschätzt.
Wieder stärkeres Auslandsgeschäft
Für den weiteren Jahresverlauf ist die Saarwirtschaft vorsichtig optimistisch. Rund 10 Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren, 83 Prozent mit gleichbleibenden und 7 Prozent mit schlechteren Geschäften. Vor allem in der Industrie haben sich die Aussichten aufgehellt. Hier stieg der Erwartungsindikator um 1,2 auf 4,0 Punkte. Hauptgrund dafür ist die gestiegene Zuversicht im Exportgeschäft. Fast jedes fünfte Unternehmen erwartet steigende Auslandsaufträge, während es kaum noch Betriebe gibt, die mit einem Rückgang ihrer Ausfuhren rechnen. Zuwächse beim Export erwarten vor allem der Maschinenbau, der Stahlbau, die Fahrzeugindustrie sowie die Medizin-, Mess- und Regeltechnik. "Den insgesamt positiven Exportchancen", so Giersch, "stehen aber auch Risiken auf einzelnen Märkten gegenüber. So rechnen mit Blick auf die Ukraine-Krise rund ein Drittel der Unternehmen mit gedämpften Ausfuhren nach Osteuropa, die allerdings durch Zuwächse auf anderen Märkten mehr als ausgeglichen werden dürften."