Radio Frequency Identifikation (RFID), ein Verfahren, das zur Auszeichnung und Identifikation von Waren, Objekten und Personen eingesetzt werden kann, wir seit einigen Monaten höchst kontrovers diskutiert. Grundsätzlich lassen sich in der aktuellen Diskussion zwei Extreme beobachten. Einerseits wird RFID-Systemen das Potenzial zugesprochen, den Barcode als Instrument der Produktkennzeichnung ablösen zu können. Andererseits ist die technologische Entwicklung noch in einem so frühen Stadium, dass noch zahlreiche Herausforderungen die erwartete Entwicklung empfindlich stören könnten.
IDC hat im März 2005 eine Befragung von 669 Unternehmen aus den Branchen Fertigung, Transport/ Logistik und Handel zum Thema RFID in Deutschland durchgeführt. 31% der befragten Unternehmen haben sich mit den Einsatzmöglichkeiten der RFID-Technologie auseinandergesetzt. Die meisten Firmen haben sich zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund vielfältiger Gründe gegen die Einführung eines RFID-Systems entschieden.
Im Wesentlichen wird eine schnellere Verbreitung des Einsatzes der RFID-Technologie von hohen Kosten für die Einführung eines RFID-Systems, der komplexen Integration der Systemkomponenten zu einem Gesamtsystem und der fehlenden Standardisierung gebremst.
"Die angeführten Hemmfaktoren haben durchaus ihre Berechtigung. Allerdings kann aber auch festgestellt werden, dass sich nahezu alle der angeführten Gründe mit fortschreitender technologischer Entwicklung selbst auflösen oder sich zumindest ihre Wirkung abschwächt. Vor diesem Hintergrund ist eine entsprechende dynamische Marktentwicklung zu erwarten“, stellt Martin Haas, Consulting Director bei IDC in Frankfurt, fest.
Die Anbieter im RFID-Umfeld sind gefordert, diese Hemmfaktoren einer dynamischeren Marktentwicklung sehr ernst zu nehmen. "Das vielfach in Aussicht gestellte Potenzial, dass die RFID-Technologie den Barcode ablösen könnte, kann nur dann ansatzweise erschlossen werden, wenn den Unternehmen ein entsprechender Mehrwert dargestellt werden kann", so Haas weiter.
Anwenderunternehmen, die die Einsatzmöglichkeiten der RFID-Technologie prüfen, sollten nicht nur die realisierbaren Vorteile identifizieren, sondern auch eine Priorisierung und Bewertung dieser Vorteile durchführen. Denn nur dann lässt sich das optimale Einsatzfeld für diese Technologie identifizieren.
"Anwenderunternehmen sollten in kleinen, klar umrissenen Pilotprojekten, das technologisch Machbare und für das Unternehmen Sinnvolle evaluieren. Da in der Regel auch Prozessabläufe tangiert werden, sollte externe Unterstützung von Anbietern im RFID-Umfeld einbezogen werden, um "betriebsblinde" Entscheidungen zu vermeiden“, empfiehlt Martin Haas, Projektverantwortlicher bei IDC, abschließend.
Eine Zusammenfassung der für Endanwender relevanten Projektergebnisse sowie Fallstudien und Unternehmensdarstellungen der Projektteilnehmer sind auf der IDC-Website (www.idc.de) erhältlich. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 069 / 90502-0 oder per eMail unter info_ce@idc.com.