Die Antwort liefern moderne Prüfsysteme von Hegewald & Peschke, die mit einem Torsionsantrieb ausgestattet sind und so eine kombinierte Beanspruchung durch Zug, Druck und Drehmoment ermöglichen. Auf diese Weise können komplexe Belastungsszenarien praxisnah nachgestellt und relevante Kenngrößen wie Torsionsfestigkeit, maximales Drehmoment oder Torsionsschubspannung präzise ermittelt werden.
Flexibilität durch modulare Torsionsmodule
Die Torsionsantriebe können basierend auf einem Baukastenprinzip unkompliziert und schnell in die Universalprüfmaschinen der inspekt-Serie ein- und ausgebaut und jederzeit an bestehende Prüfmaschinen nachgerüstet werden. Zudem ist die Integration zahlreicher Komponenten wie Probenhalter, Prüfwerkzeuge oder Temperierkammern in das Prüfsystem möglich. Die Steuerung des Torsionsantriebes erfolgt komfortabel über die Prüfsoftware LabMaster. Für höchste Wiederholgenauigkeit sorgen eine hochauflösende Drehwinkel- und Wegmessung sowie die Synchronisation der beiden Prüfachsen. Anwender profitieren zudem von der einfachen Handhabung und der ergonomischen Bauweise der Systeme.
Funktionsweise der Torsionsprüfung
Bei einem Torsionsversuch wird ein Ende der eingespannten Probe für eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen, über einen definierten Zeitraum oder bis zum Versagen um die Längsachse verdreht. Dabei steuert und kontrolliert der Torsionsantrieb sowohl das Drehmoment als auch die Geschwindigkeit der Drehbewegung. Das auf die Probe ausgeübte Drehmoment erzeugt eine charakteristische Spannungsverteilung über den Querschnitt (Scherspannung). Gleichzeitig kann die Universalprüfmaschine eine zusätzliche Zug- oder Druckbelastung ausüben. Da die Module für die Torsionsbelastung eine eigene Steuerung besitzen, kann die Prüfmaschine auch für reine Zug-, Druck- und Biegeversuche genutzt werden und das Modul wird nur bei Bedarf einer Torsionsbelastung eingesetzt.
Breites Anwendungsspektrum
Torsionsprüfungen sind in zahlreichen Branchen von zentraler Bedeutung. Ob in der Automobilindustrie bei Antriebswellen und Schrauben, in der Luft- und Raumfahrt bei hochbelasteten Strukturbauteilen oder in der Medizintechnik bei Implantaten und chirurgischen Instrumenten – für eine Vielzahl von Materialien und Bauteilen liefern sie entscheidende Daten für deren Sicherheit und Zuverlässigkeit. Mit den flexiblen Prüfsystemen von Hegewald & Peschke lassen sich die jeweiligen Anforderungen präzise und praxisnah abbilden – für zuverlässige Ergebnisse in Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung.
Sonderprüfmaschinen für die Torsionsprüfung
Neben den modularen Torsionsantrieben für Universalprüfmaschinen entwickelt Hegewald & Peschke auch Prüfanlagen, die speziell auf Drehmomentbelastungen ausgelegt sind. Diese Systeme sind horizontal aufgebaut und überzeugen durch eine besonders hohe Verdrehsteifigkeit und präzise Winkelauflösung. Darüber hinaus ermöglichen sie eine unbegrenzte Anzahl an Umdrehungen und verfügen über einen elektrischen Überlastschutz. Ein variabler Prüfgeschwindigkeitsbereich und der wartungsfreie AC-Servomotor mit spielfreiem Planetengetriebe sorgen zusätzlich für maximale Zuverlässigkeit und Flexibilität im Prüfalltag. Ein klassisches Anwendungsfeld dieser speziellen Torsionsprüfgeräte ist der Verwindungsversuch an Drähten gemäß DIN ISO 7800.