Bereits die Gründung der HAVER ENGINEERING Meißen (HEM) - eine Tochtergesellschaft der Drahtweberei und Maschinenfabrik Haver & Boecker in Oelde - in 2007 erfolgte mit dem Ziel, die wissenschaftliche Forschung in Anbindung an die TU Bergakademie Freiberg zu intensivieren und der gemeinsamen innovativen Entwicklung noch mehr Nachhaltigkeit zu geben. Prof. Dr. Georg Unland, Sachsens Staatsminister für Finanzen, der sich als ehemaliger Rektor der TU Bergakademie Freiberg sehr um die Öffnung hin zur Industrie verdient gemacht hat, unterstützte dieses Vorhaben sehr. Ein in September 2008 gestellter Antrag auf Anerkennung der HEM als An-Institut der TU Bergakademie Freiberg wurde von den Gremien der Universität und vom Freistaat Sachsen genehmigt.
Für Haver & Boecker und seine sächsische Tochtergesellschaft ist dies ein besonderer Erfolg, da eine Zusammenarbeit einer Universität mit einem mittelständischen Unternehmen Seltenheitswert hat. Erste Projekte in den Bereichen Pelletiertechnik, Schlammaufbereitung und Waschtechnologie wurden bereits initiiert und das Personal für die Projekte und die Forschung sei bestimmt. So laufen zum Thema Pelletiertechnik eine Promotion, eine Diplom- und zwei Studienarbeiten. Ein Praxissemester ist in Vorbereitung. Zum Thema Waschen sind zunächst zwei aufeinander aufbauende Studienarbeiten vorgesehen. Außerdem sind für dieses Semester seitens Haver & Boecker Lehrveranstaltungen zu den Themen Siebklassierung und Waschen geplant. Zudem sind erste internationale Verflechtungen in Form von Abkommen, z.B. mit dem größten brasilianischen Eisenerzproduzenten, in Sicht. Auch für die Uni Freiberg ist die Kooperation von großer Bedeutung. Durch Partner in der Industrie sieht man sich für den universitären Wettbewerb gut gerüstet und in der Lage, Bildung und Forschung mit hoher Qualität betreiben zu können.
Einen ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt der Bergakedemie Freiberg und der HAVER ENGINEERING Meißen gab es in der "Nacht der Wissenschaft" am 20. Juni 2009 in Freiberg. Ein Informationsstand und Vorführungen zum Thema Waschen und Pelletieren fanden großen Anklang.
Zukünftig wird ein hochrangig besetzter Beirat die weiteren Forschungsprojekte definieren. Im Vordergrund der Forschung stehen die Themen Sieben und Säubern, Verbesserung der Ressourcennutzung, Erhöhung der Prozessqualität und Kostenreduzierung der einzelnen Verfahren.