Hauptgründe für diese gute Bilanz sind die Digitalisierung und die Verkabelung der Netze. „Aktuell sind bereits rund 97 Prozent unserer Mittel- und Niederspannungsleitungen vor Wind und Wetter geschützt, denn wir haben in den letzten Jahren tausende Kilometer Freileitungen unter die Erde gelegt“, sagt Benjamin Merkt, technischer Vorstand von HanseWerk, der Muttergesellschaft von SH Netz.
„Hinzu kommt, dass wir konsequent in die Digitalisierung unserer Netze investieren. Allein in diesem Jahr haben wir mehr als 470 digitale Ortsnetzstationen in Betrieb genommen. Damit sind jetzt mehr als 3.000 entsprechende Stationen in Schleswig-Holstein im Einsatz, die aus unserer Netzleitstelle ferngesteuert werden können.“ Dadurch können Stromausfälle schneller eingegrenzt und somit schneller behoben werden.
Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Gründe für die niedrigen Ausfallraten, wie ein engmaschiges Netz an technischen Standorten, gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Einsatz modernster Technik und kontinuierliche Investitionen. „Wir haben allein 2024 fast 400 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung unserer Energienetze investiert, um Erneuerbare Energie anzuschließen und die Anlagen auf dem modernsten Stand zu halten und auch dieses Jahr werden es wieder mehrere hundert Millionen sein“, ergänzt hierzu Malgorzata Cybulska, Geschäftsführerin Netzdienste von SH Netz, einem Unternehmen der HanseWerk-Gruppe.
Die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung setzt sich aus den Ausfallzeiten im Niederspannungs- und Mittelspannungsnetz zusammen. Erfasst werden Stromausfälle, die mindestens drei Minuten andauern. Die Ausfalldauer beim HanseWerk-Unternehmen SH Netz im Niederspannungsbereich lag 2023 bei 1,94 Minuten – und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 2,43 Minuten, im Mittelspannungsbereich lag sie bei 4,55 Minuten und damit ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt von 9,24 Minuten. 2023 lag die Ausfallzeit von SH Netz, das zu HanseWerk gehört, mit 8,68 Minuten unter dem Bundesschnitt von 12,8 Minuten – und das, obwohl Schleswig-Holstein in dem Jahr mit einem Jahrhundert-Hochwasser an der Ostsee zu kämpfen hatte.
Weitere Infos der Bundesnetzagentur zu den Störungskennzahlen 2024 1) : Bundesnetzagentur - Auswertung Strom
1): In die Daten aus Schleswig-Holstein sind auch die Ausfallraten anderer Netzbetreiber (Stadtwerke) integriert, deswegen weichen diese Zahlen von den SH Netz-Zahlen ab.