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Schlechte Wirtschaftslage trifft das Handwerk

Handwerkskonjunktur

(PresseBox) (Stuttgart, )
Die erhoffte wirtschaftliche Trendwende lässt weiter auf sich warten, das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Region Stuttgart. Aber: Während im dritten Quartal noch eine trübe Stimmung vorherrscht, wächst die Hoffnung auf 2026.

Die konjunkturelle Entwicklung in der Region Stuttgart bleibt schwach. Laut einer aktuellen Umfrage der Handwerkskammer Region Stuttgart hat sich die Geschäftslage im Handwerk im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum spürbar eingetrübt: Nur noch 49 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als gut – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 60 Prozent im dritten Quartal 2024. Gleichzeitig ist der Anteil negativer Einschätzungen auf 23 Prozent gestiegen (Q3/2024: 15 %). Besonders die persönlichen Dienstleistungen, der gewerbliche Bedarf und das Ausbaugewerbe fallen negativ auf.

„Die schlechte Wirtschaftslage wirkt sich auch auf das Handwerk in der Region Stuttgart direkt aus“, bewertet Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, die Situation. „Die Industrieunternehmen sparen an allen Ecken und Enden und wer in der Industrie arbeitet, bangt um seinen Job. Vom erhofften Investitionshochlauf ist noch nichts zu sehen. Dadurch gehen sowohl im gewerblichen als auch privaten Bereich die Aufträge für Handwerksbetriebe zurück.“

Insgesamt hat die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten nachgelassen – nur noch 43 Prozent der Betriebe waren zu über 80 Prozent ausgelastet (Q3/2024: 57 %). Die Umsätze stagnieren: 33 Prozent der Handwerksunternehmen verzeichnen rückläufige Einnahmen (Q3/2024: 28 %), während nur 16 Prozent Umsatzsteigerungen melden (Q3/2024: 17 %). Lediglich im Bauhauptgewerbe sind erste positive Signale erkennbar.

Hoffnung auf Besserung

Trotz der insgesamt schwächeren Geschäftslage zeigt sich die Beschäftigtenentwicklung stabil bis leicht positiv: 18 Prozent der Betriebe berichten von einem Zuwachs an Mitarbeitenden – ein Plus gegenüber dem Vorjahr (Q3/2024: 12 %). Die Mehrheit (79 %) hält die Beschäftigtenzahl konstant. „Die Hoffnung bleibt, dass die Betriebe in den nächsten Monaten endlich die vielen Aufgaben in der Energie- und Wärmewende sowie im Ausbau der Infrastruktur angehen können. Daher freut es uns, dass die Beschäftigungszahlen nach oben gehen“, so Friedrich.

Die Umfrage bestätigt, der Optimismus im Handwerk bleibt stark: Mit Blick auf das kommende Quartal erwarten 30 Prozent der Betriebe eine Verbesserung ihrer Geschäftslage (Q3/2024: 24 %), nur noch 12 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung (Q3/2024: 21 %). Die Umsatzerwartungen bleiben stabil: 36 Prozent rechnen mit Zuwächsen, 49 Prozent mit gleichbleibenden Einnahmen.

„Es gibt kleine Zeichen der Verbesserung, aber von einer echten Trendwende kann noch keine Rede sein“, resümiert Peter Friedrich. Die Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz haben aufgrund schleppender Verwaltungsverfahren bislang kaum begonnen. „Bisher sind von den Ankündigungen noch keine echten Veränderungen ausgegangen. Die Gelder fließen noch nicht, da hilft auch kein ‚Herbst der Reformen‘“, mahnt der Kammerchef. „Was das Handwerk braucht, sind keine Ankündigungen, sondern Umsetzungen und Planungssicherheit. Insbesondere in der Energiepolitik verwirrt die Regierung mehr als sie steuert. Und es muss endlich losgehen mit dem Investitionsprogramm in Infrastrukturen – und zwar mittelstandsgerecht. Nur so kann auch das Handwerk vor Ort nachhaltig profitieren“, fordert Friedrich.

Weitere Informationen: www.hwk-stuttgart.de/konjunktur

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