Die Geschäftslage des oberfränkischen Handwerks hat sich während des traditionell umsatzschwachen I. Quartals weiter abgekühlt. Der Anteil der Betriebe mit schlechter Geschäftslage stieg auf 37,5% (VJ: 30,5%). Im Gegenzug nahmen die Stimmanteile, die von einer guten Geschäftslage berichten, auf 18% ab (VJ: 21,5%). "Für dieses zentrale Ergebnis der jüngsten HWK-Konjunkturumfrage ist keineswegs nur die weltweite Wirtschaftskrise verantwortlich," stellt HWK-Präsident Kurt Seelmann bei seiner Bewertung der Ergebnisse heraus. "Die weltweite Finanzkrise," so Seelmann weiter, "macht sich bislang nur in Teilen des Handwerks, hier vor allem im Zuliefersektor, bemerkbar. In allen übrigen Zweigen dagegen beeinflussen vielmehr der verzögerte Start nach einem lang anhaltenden, umsatzschwachen Winter und das späte Osterfest, das erst ins II. Quartal fällt, das Konjunkturergebnis sehr viel stärker."
Ungünstiger als in den beiden Vorjahren, aber besser als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre
Insgesamt fällt zwar das aktuelle Umfrageergebnis ungünstiger als in den beiden Vorjahren aus, im Vergleich der letzten 10 Jahre präsentiert es sich für die Jahreszeit aber sogar leicht überdurchschnittlich. "Von einem Einbruch zu sprechen, wäre deshalb überzogen," so Seelmann dazu. Dies auch deshalb, da die Erwartungen aus dem Vorquartal noch skeptischer waren.
Private Nachfrage und Konjunkturpakete wirken stabilisierend
Für die kommenden Monate erwarten die oberfränkischen Handwerksbetriebe eine leichte, vor allem saisonbedingte Belebung. Sie versprechen sich Impulse von der privaten Nachfrage und von einzelnen Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen, so z.B. den Energieeffizienzprogrammen mit den einmalig günstigen Zins- und Förderkonditionen, den Infrastrukturprogrammen für Bildung und kommunale Investitionen, der Fortführung der Kfz-Umweltprämie und dem 20%-igen Steuerbonus für Handwerksleistungen.
Seelmann: "Kein Einbruch beim Lehrstellenangebot zu befürchten"
"Insofern gehen wir davon aus," so Seelmann weiter, "dass das Handwerk sein Beschäftigungsniveau in den nächsten Monaten halten kann. Insbesondere ist nicht zu befürchten, dass die Zahl der angebotenen Lehrstellen massiv einbrechen wird."
Gewerbliche Nachfrage wird weiter sinken
Die gewerbliche Nachfrage dagegen wird sich wegen der weltweiten Wirtschaftskrise weiter abschwächen. Wie HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers erläutert, "rechnen die Betriebe in diesem Segment mit weiteren Rückgängen. Dies gilt vor allem für den Zuliefersektor. Dort hat sich bereits im I. Quartal die Geschäftslage stark eingetrübt. 2/3 der befragten Betriebe berichten in diesem Zweig von rückläufigen Auftragseingängen."
Baugewerbe schöpft wieder etwas Hoffnung
Im Baugewerbe dagegen ist zuletzt die Zuversicht wieder etwas gestiegen. Zwar waren die Betriebe während der Wintermonate nur schwach ausgelastet, aufgrund ansteigender Auftragsbestände schöpft dieser Handwerkszweig erstmals wieder etwas Hoffnung. Mit durchschnittlich 7,7 Wochen jedenfalls liegt der Auftragsbestand über dem Niveau der Vorjahre.
Gedämpfte Stimmung im Ausbaugewerbe
Im Ausbaugewerbe ist zwar diese Hoffnung weniger stark ausgeprägt. Vor allem die vergleichsweise niedrigen Auftragsbestände - im Durchschnitt 4,5 Wochen - dämpfen die Stimmung. Allerdings war besonders dieser Zweig durch den lang anhaltenden Winter beeinträchtigt. Erfreulich ist, dass neben Malern und den Haustechnikbetrieben zwischenzeitlich auch das Schreinerhandwerk nach langer Durststrecke wieder langsam Tritt fasst.
Kfz-Handwerk profitiert von Umweltprämie
Im Kfz-Handwerk sorgt die viel diskutierte Kfz-Umweltprämie für spürbare Belebung. Die Stimmung, die bis zuletzt völlig am Boden lag, hat sich in diesem Zweig gefestigt. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass mit dieser Prämie nur ein vorübergehender Effekt initiiert wird, von dem nicht alle Händlergruppen gleichermaßen erfasst werden. Zudem beeinflusst sie auch maßgeblich das weitere Werkstatt- und Gebrauchtwagengeschäft.
Auftragseinbruch im Zuliefersektor trifft besonders Raum Kronach
"Innerhalb Oberfrankens fällt auf," so erläutert Eggers, "dass sich die Geschäftslage im Raum Bayreuth-Kulmbach deutlich stabiler präsentiert als in allen übrigen Teilregionen. Im Raum Coburg-Kronach-Lichtenfels dagegen stellt sich die Lage weniger robust dar. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den vergleichsweise hohen Zulieferanteil des Handwerks im Raum Kronach."
Nachhaltige Stärkung der Binnennachfrage durch Steuerentlastung
"Summa summarum macht dieses Ergebnis deutlich," so Eggers abschließend, "dass die Geschäftslage des Handwerks trotz Abschwächung stabilisierend und ausgleichend wirkt. Es zeigt, dass es richtig ist, mit den Konjunkturpaketen vor allem die Binnennachfrage zu stärken. So kann der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise am effizientesten entgegengewirkt werden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass auch künftig die nachhaltige Stärkung der Binnennachfrage, z.B. durch Steuerentlastungen oder reduzierte Mehrwertsteuersätze, im Mittelpunkt des politischen Handelns steht."
Ungünstiger als in den beiden Vorjahren, aber besser als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre
Insgesamt fällt zwar das aktuelle Umfrageergebnis ungünstiger als in den beiden Vorjahren aus, im Vergleich der letzten 10 Jahre präsentiert es sich für die Jahreszeit aber sogar leicht überdurchschnittlich. "Von einem Einbruch zu sprechen, wäre deshalb überzogen," so Seelmann dazu. Dies auch deshalb, da die Erwartungen aus dem Vorquartal noch skeptischer waren.
Private Nachfrage und Konjunkturpakete wirken stabilisierend
Für die kommenden Monate erwarten die oberfränkischen Handwerksbetriebe eine leichte, vor allem saisonbedingte Belebung. Sie versprechen sich Impulse von der privaten Nachfrage und von einzelnen Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen, so z.B. den Energieeffizienzprogrammen mit den einmalig günstigen Zins- und Förderkonditionen, den Infrastrukturprogrammen für Bildung und kommunale Investitionen, der Fortführung der Kfz-Umweltprämie und dem 20%-igen Steuerbonus für Handwerksleistungen.
Seelmann: "Kein Einbruch beim Lehrstellenangebot zu befürchten"
"Insofern gehen wir davon aus," so Seelmann weiter, "dass das Handwerk sein Beschäftigungsniveau in den nächsten Monaten halten kann. Insbesondere ist nicht zu befürchten, dass die Zahl der angebotenen Lehrstellen massiv einbrechen wird."
Gewerbliche Nachfrage wird weiter sinken
Die gewerbliche Nachfrage dagegen wird sich wegen der weltweiten Wirtschaftskrise weiter abschwächen. Wie HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers erläutert, "rechnen die Betriebe in diesem Segment mit weiteren Rückgängen. Dies gilt vor allem für den Zuliefersektor. Dort hat sich bereits im I. Quartal die Geschäftslage stark eingetrübt. 2/3 der befragten Betriebe berichten in diesem Zweig von rückläufigen Auftragseingängen."
Baugewerbe schöpft wieder etwas Hoffnung
Im Baugewerbe dagegen ist zuletzt die Zuversicht wieder etwas gestiegen. Zwar waren die Betriebe während der Wintermonate nur schwach ausgelastet, aufgrund ansteigender Auftragsbestände schöpft dieser Handwerkszweig erstmals wieder etwas Hoffnung. Mit durchschnittlich 7,7 Wochen jedenfalls liegt der Auftragsbestand über dem Niveau der Vorjahre.
Gedämpfte Stimmung im Ausbaugewerbe
Im Ausbaugewerbe ist zwar diese Hoffnung weniger stark ausgeprägt. Vor allem die vergleichsweise niedrigen Auftragsbestände - im Durchschnitt 4,5 Wochen - dämpfen die Stimmung. Allerdings war besonders dieser Zweig durch den lang anhaltenden Winter beeinträchtigt. Erfreulich ist, dass neben Malern und den Haustechnikbetrieben zwischenzeitlich auch das Schreinerhandwerk nach langer Durststrecke wieder langsam Tritt fasst.
Kfz-Handwerk profitiert von Umweltprämie
Im Kfz-Handwerk sorgt die viel diskutierte Kfz-Umweltprämie für spürbare Belebung. Die Stimmung, die bis zuletzt völlig am Boden lag, hat sich in diesem Zweig gefestigt. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass mit dieser Prämie nur ein vorübergehender Effekt initiiert wird, von dem nicht alle Händlergruppen gleichermaßen erfasst werden. Zudem beeinflusst sie auch maßgeblich das weitere Werkstatt- und Gebrauchtwagengeschäft.
Auftragseinbruch im Zuliefersektor trifft besonders Raum Kronach
"Innerhalb Oberfrankens fällt auf," so erläutert Eggers, "dass sich die Geschäftslage im Raum Bayreuth-Kulmbach deutlich stabiler präsentiert als in allen übrigen Teilregionen. Im Raum Coburg-Kronach-Lichtenfels dagegen stellt sich die Lage weniger robust dar. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den vergleichsweise hohen Zulieferanteil des Handwerks im Raum Kronach."
Nachhaltige Stärkung der Binnennachfrage durch Steuerentlastung
"Summa summarum macht dieses Ergebnis deutlich," so Eggers abschließend, "dass die Geschäftslage des Handwerks trotz Abschwächung stabilisierend und ausgleichend wirkt. Es zeigt, dass es richtig ist, mit den Konjunkturpaketen vor allem die Binnennachfrage zu stärken. So kann der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise am effizientesten entgegengewirkt werden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass auch künftig die nachhaltige Stärkung der Binnennachfrage, z.B. durch Steuerentlastungen oder reduzierte Mehrwertsteuersätze, im Mittelpunkt des politischen Handelns steht."
