Einer der Höhepunkte der Hamburger Ausstellung ist die Präsentation der beiden Bronze- Skulpturen "Tropfenmann" und "Wächter" aus dem Jahr 1989, die erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Mit einer Höhe von 2 Meter 80 sind sie die höchsten Skulpturen der Ausstellung. Die
"Wächter"-Skulptur, 380 kg schwer, entstammt einer kleinen Auflage von nur sechs Exemplaren.
Der "Tropfenmann" wiegt 360 kg und ist die letzte legitimierte Skulptur Immendorffs und wurde nach einem Holzmodell aus den 80er Jahren gefertigt. Beides sind Künstlerexemplare und Leihgaben privater Sammler.
Die großzügigen Räumlichkeiten des CCH-Congress Center Hamburg ermöglichen einen Ausstellungsaufbau, der Immendorffs Qualitätsmaßstäben im Hinblick auf einen individuellen Parcours, die Ausleuchtung und Hängung der Werke exakt entsprechen. "Immendorff gefiel die Idee, ein "temporäres Museum" zu schaffen, das heißt einen Raum für die Kunst zu gestalten, und nicht die Kunst in die Restriktionen eines bestehenden Museums einzubringen", erklärt Dirk Geuer, Kurator der Ausstellung, der achtzehn Jahre mit Immendorff zusammengearbeitet hat.
Kunst hat Tradition im CCH. Schon kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 1973 präsentierte das CCH junge Hamburger Künstler. Zeitgleich wurde der Grundstein zu einer eigenen, bisher nur wenig bekannten Kunstsammlung gelegt, die über hundert Werke international renommierter, zeitgenössischer Künstler enthält. Darunter befinden sich so berühmte Namen wie Rosemarie Trockel, Albert Oehlen, Cindy Sherman, Keith Haring, Andy Warhol, Nam June Paik und auch Jörg Immendorff.
"Wir freuen uns, Ihnen Teile dieser Sammlung als Begleitung der großen Immendorff-Ausstellung zeigen zu können. Wir sehen diese Ausstellung als eine Bereicherung des Hamburger Kunstsommers und wünschen allen Besuchern viel Freude und Anregung", sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung, Hamburg Messe und Congress GmbH.
In Europa wird die Immendorff-Ausstellung in den nächsten Jahren nicht mehr zu sehen sein, denn anschließend geht sie nach Südamerika. 2012 wird sie in Israel gezeigt.
Die Ausstellung "Jörg Immendorff - Sein grafisches Lebenswerk und Skulpturen" ist vom 11. Juli bis 10. August 2008 täglich von 10 - 18 Uhr und donnerstags bis 20 Uhr im CCH-Congress Center Hamburg, Am Dammtor / Marseiller Straße, 20355 Hamburg zu sehen. Führungen können vor Ort gebucht werden.